In Frankfurt Stindl rettet Gladbach das Remis in wilder Schlussphase
Frankfurt/Main · Borussia Mönchengladbach ist in der Bundesliga im dritten Spiel in Serie sieglos geblieben. Mit Kampf gelang den Fohlen aber noch ein Unentschieden.
Mit letzter Kraft aber großer Moral schleppt sich Borussia Mönchengladbach Richtung Weihnachtspause. Die Gladbacher kamen dank Kapitän Lars Stindl am Dienstagabend nach 1:3-Rückstand noch zu einem 3:3 (1:3) bei Eintracht Frankfurt. Stindl (90./Foulelfmeter und 90.+6) rettete in einer wilden Schlussphase das Remis für stark beanspruchte Gladbacher. Der angeblich von Borussia Dortmund umworbene Trainer Marco Rose hatte sieben neue Spieler in die Startelf rotiert.
Stindl (14.) hatte die Gäste auch in Führung gebracht, der starke André Silva (22./Handelfmeter und 24.) mit seinen Saisontoren acht und neun sowie Aymen Barkok (32.) drehten die Partie zunächst. Die Eintracht wartet seit Anfang Oktober auf einen Sieg. Am Samstag spielt die Borussia gegen Hoffenheim, die SGE tritt in Augsburg an - allerdings ohne David Abraham, der die Gelb-Rote Karte sah (81.).
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hatte kurz vor dem Anpfiff mit Gelassenheit auf die Spekulationen über seinen Erfolgstrainer und die am Saisonende wieder offene Stelle bei Borussia Dortmund reagiert. Momentan sei die Wahrscheinlichkeit „sehr groß“, dass Rose über den Sommer hinaus am Niederrhein bleibe, sagte Eberl bei Sky, diese liege derzeit sogar „bei 99 Prozent“. Im Anschluss sah der Sportdirektor des Champions-League-Achtelfinalisten eine schwache erste Halbzeit seines Teams.
Zwar bestimmten die Gäste die Anfangsphase. Abwehrchef Matthias Ginter, einer der wenigen, die auch vor drei Tagen gegen Hertha BSC (1:1) in der Startelf gestanden hatten, vergab früh die erste Chance zur Führung (4.) und Stindl verwandelte wunderbar einen Freistoß aus 22 Metern direkt zu seinem fünften Saisontor. Die Eintracht, die mit der Hypothek von acht Bundesligaspielen ohne Sieg angetreten war, fand aber schnell zurück in die Partie.
Zunächst verursachte Stefan Lainer beim Schuss von Martin Hinteregger den Handelfmeter, den Silva souverän verwandelte. 168 Sekunden später traf der Portugiese nach einem schnell ausgeführten Freistoß der Frankfurter tief aus der eigenen Hälfte gegen die überrumpelten Gladbacher. Und Barkok tanzte vor seinem Tor zum 3:1 die Abwehr der Gäste im Strafraum mit fast beeindruckender Lässigkeit aus. Selten trat die Eintracht in dieser Saison so spielfreudig auf wie in dieser Phase.
Der Borussia war die Belastung der erfolgreichen englischen Wochen im Europapokal anzumerken. Der nach überstandenen Adduktorenproblemen ins Gladbacher Tor zurückgekehrte Yann Sommer war stets gefordert. Silva verpasste in der 56. Minute das vierte Frankfurter Tor - ebenso wie der frühere Gladbacher Amin Younes frei im Gladbacher Strafraum (64.).
Die Rose-Mannschaft tat sich bis weit in die zweite Halbzeit schwer, das Spiel zu machen. Die Frankfurter blieben das gefährlichere Team und lauerten auf den endgültig entscheidenden Treffer. Stindl machte die Schlussphase noch einmal spannend, den Foulelfmeter hatte Barkok verursacht - und lies dann sein Team jubeln.