Tennis: Gladbacher HTC mit Nadal-Bezwinger
Gladbach setzt in der Bundesliga auf Dustin Brown. Ivo Karlovic steht auch auf der Meldeliste.
Mönchengladbach. Bessere Werbung für den anstehenden Saisonauftakt in der ersten Tennis-Bundesliga hätte Dustin Brown nun wirklich nicht betreiben können.
Mit dem sensationellen Erstrundensieg über den frischgebackenen French-Open-Sieger und Weltranglistenersten Rafael Nadal (6:4, 6:1) beim Rasenturnier in Halle/Westfalen sorgte Brown gut zwei Wochen vor dem Saisonstart beim Rochusclub Düsseldorf (29. Juni) für positive Schlagzeilen, die auch auf seinen Verein Gladbacher HTC ausstrahlen. Dass er dann am Freitag im Viertelfinale dem Augsburger Philipp Kohlschreiber nach einem dramatischen Match und fünf vergebenen Matchbällen mit 4:6, 7:5 und 6:7 (16:18) unterlag, dürfte seiner Strahlkraft als Publikumsmagnet für den GHTC kaum etwas anhaben können.
„Das war natürlich ein perfektes Timing. Dieser Erfolg wird bestimmt auch für den einen oder anderen Zuschauer mehr bei unseren Heimspielen sorgen“, sagt Malte Stropp, der ebenso zum Aufgebot des Erstliga-Aufsteigers zählt. Ähnliche Heldentaten, wie der 29-jährige Brown sie nun unter der Woche in Halle vollbrachte, wünscht sich der GHTC natürlich auch im Liga-Alltag. Zwingende Voraussetzung sind sie nach Meinung von Malte Stropp aber nicht. „Realistisch betrachtet sollte ein Platz im Mittelfeld für uns möglich sein“, glaubt die Nummer 14 der teaminternen Meldeliste.
Die Zuversicht beim Liganeuling speist sich vor allem aus den prominenten Zugängen. Zu Ihnen zählt neben „Aufschlagriese“ Ivo Karlovic (Kroatien) auch Guillermo Garcia-Lopez. Der Spanier sorgte bei den French Open in Paris unlängst mit einem Sieg über den Schweizer Weltklassemann Stanislaw Wawrinka für einen Paukenschlag. „Wir wollen die ersten sieben Saisonspiele immer in der bestmöglichen Besetzung spielen“, sagt Malte Stropp.
Somit dürfen sich die Anhänger des GHTC also auch auf einige Auftritte ihres in Jamaika aufgewachsenen Publikumslieblings Dustin Brown freuen. Sofern es sein Turnierplan zulässt, wird der „Rastamann“ nahezu alle Heimspiele des GHTC in dieser Saison bestreiten.
Und er wird in dieser Saison nach seinem Erfolg gegen Nadal (Brown: „Mein größter Sieg überhaupt“) sicher mit einer besonders breiten Brust aufschlagen. Bereits beim Spiel gegen Kohlschreiber erreichte selbst der zweite Aufschlag des GHTC-Spielers nicht selten eine Geschwindigkeit von mehr als 200 Stundenkilometern. Die Heimpremiere bestreitet der GHTC am 6. Juli gegen Kurhaus Aachen.
Das Turnier in Halle gewann am Sonntag übrigens einmal mehr der Schweizer Roger Federer — es war im neunten Finale sein siebter Triumph bei den Gerry Weber Open. Er bezwang den Kolumbianer Alejandro Falla, der im Halbfinale Kohlschreiber ausgeschaltet hatte (5:7, 7:6, 6:4), mit 7:6 und 7:6.
