Ter Stegen lächelt wieder
Gladbachs Keeper beeindruckt beim 1:1 gegen den FC Schalker durch starke Paraden.
Mönchengladbach. Das Lächeln wirkt ehrlich und herzlich. Die Körpersprache deutet auf zurückgewonnenes Selbstvertrauen hin. Keine Frage, die jüngsten Vorstellungen gegen Wolfsburg und nun beim hart erkämpften 1:1-Remis auf Schalke haben Marc-André ter Stegen sichtlich gut getan.
Das Torhüter-Juwel von Borussia Mönchengladbach hat nach einer Schwäche-Phase offenbar zurück in die Spur gefunden, präsentiert sich in der Öffentlichkeit deutlich entspannter.
In Schalke zeigte der 20-Jährige eine nahezu tadellose Vorstellung, parierte stark mehrere gute Chancen der Hausherren, überzeugte im Strafraumspiel. Den Schalker Ausgleichstreffer wenige Minuten vor dem Abpfiff nach de Camargos Führungstreffer konnte ter Stegen nicht verhindern.
„Dieses Tor ärgert uns alle ungemein, die drei Punkte hätten wir gerne mitgenommen. Klar, das Unentschieden mag am Ende gerecht sein, aber so kurz vor dem Abpfiff tut das Gegentor schon weh“, sagte der Jungstar später.
Doch bei allem Unmut über den verpassten Auswärtstriumph bei Königsblau — es wäre für Borussia dort der erste seit 20 Jahren gewesen — ter Stegen konnte der Partie am Ende einige positive Aspekte abgewinnen.
„Natürlich steht der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund. Aber ich bin froh, dass es bei mir wieder stimmt. Ich hoffe, ich bleibe auf diesem Weg“, sagte ter Stegen und ergänzte: „Vielleicht waren diese Niederschläge in den vergangenen Wochen für mich gar nicht schlecht. Das war krass, da weißt du auch wieder, wo es langgeht.“
Er habe viel gelernt. Und auch viel Rückhalt gefunden. Bei Lucien Favre und seinem Torwart-Trainer Uwe Kamps. Bei Sportdirektor Max Eberl. Ter Stegen: „Es ist gut zu wissen, dass der Verein so hinter mir gestanden hat und weiter steht.“
In der Gelsenkirchener Arena hatten wie zuvor gegen Wolfsburg auch die VfL-Treuen ganz viel Fingerspitzengefühl bewiesen, ihren „Mini-Titan“ mit Transparenten und Sprechchören unterstützt. Das habe richtig gut getan, gestand ter Stegen. „Ich brauche die Fans, sie helfen mir enorm.“
Wie schnell man als Fußball-Profi vom gefeierten Shooting-Star zum Absteiger werden kann, habe er verstanden. „Es kann nicht immer nur steil nach oben gehen. Vielleicht ist es gut für meine Karriere, dass ich so früh solch eine Phase erlebt habe“, so ter Stegen. Rückhalt hat er auch im Kreis der Mannschaft gehabt. Routinier Martin Stranzl sagt: „Wir wissen, was wir an Marc haben und haben nie an ihm gezweifelt. Er hat schon so viele Spiele für uns rausgeholt.“