Stranzl soll noch ein Jahr dranhängen
Borussia will ihren starken Abwehrchef halten.
Gelsenkirchen. Ein knallharter Schuss, dann ein Aufschrei — und Borussias Abwehrchef Martin Stranzl lag benommen im eigenen Strafraum. Beim 1:1-Remis auf Schalke hatte in Durchgang zwei der Ball mit voller Wucht in Stranzls Unterleib eingeschlagen.
Der 32-Jährige verhinderte dadurch zwar ein mögliches Gegentor, musste aber kurz eine Auszeit nehmen. Der ungewollte Schalker Angriff auf seine „Familien-Zentrale“ verursachte höllische Schmerzen.
„Mir ist im ersten Moment richtig schlecht geworden. Das hat vielleicht wehgetan. Gott sei Dank — es ist nichts kaputt“, sagte Stranzl am Sonntag nach dem Auslaufen im Borussia-Park.
Nicht die einzige Szene, in der er alles gegeben hatte, um seine Fohlen im Spiel zu halten. Dass Borussia nach dem Holper-Start wieder an den Europapokal-Plätzen dran ist, daran hat Stranzl großen Anteil. Zusammen mit 8,5-Millionen-Euro-Einkauf Alvaro Dominguez bildet er ein starkes Duo in der Innenverteidigung.
Weshalb die Bosse im Borussia-Park derzeit alles dafür tun, um Stranzl in seinem Vorhaben, am Saisonende die Karriere zu beenden, noch einmal umzustimmen. Ein Jahr soll er für die Fohlen noch dranhängen, so die Hoffnung.
Sportdirektor Max Eberl sagt: „Er ist eine für uns enorm wichtige Persönlichkeit. Er kann richtig gut verteidigen. Er liefert in jedem Spiel — auch für sich selbst — Argumente, noch nicht aufzuhören.“