Mönchengladbach. Die Sonne lacht über Spanien. Das ist im Sommer eigentlich ganz normal, doch in diesem Jahr scheint sie heller denn je. Schließlich strahlt sie ja über dem Land des frisch gekürten Fußball-Europameisters. Was allerdings nicht heißt, dass sich im Königreich nun auch alle Vereine auf der Sonnenseite befinden.
Im Gegenteil - mit dem FC Valencia, Samstagnachmittag um 15.30 Uhr, Gast von Borussia Mönchengladbach, droht sogar einem Hochkaräter der finanzielle Kollaps.
"Ich möchte nicht so eine Situation erleben wie unser Stadtrivale UD Levante. Die sind den Spielern zwei Jahresgehälter schuldig geblieben und haben nach dem Abstieg in der vergangenen Saison jetzt Konkurs angemeldet", macht sich Mittelfeldspieler Joaquin Sorgen um die Zukunft der Schwarz-Weißen, die noch 2004 das erfolgreichste Jahr ihrer Vereinsgeschichte erlebten und sich als klare Nummer drei hinter dem FC Barcelona und Real Madrid wähnten.
Vor vier Jahren wurde die Mannschaft unter dem heutigen Liverpool-Trainer Rafa Benitez zum sechsten Mal spanischer Meister und gewann durch ein 2:0 über Olympique Marseille zudem den Uefa-Cup.
Heute drückt den Klub aus der 850 000 Einwohner zählenden Stadt am Mittelmeer eine Schuldenlast von sage und schreibe 360 Millionen Euro. Im Team um den deutschen Nationaltorwart Timo Hildebrand schrillen also alle Alarmglocken. Egal - Samstag präsentiert der FC Valencia mit Raul Albiol, Carlos Marchena, David Albelda und EM-Torschützenkönig David Villa ein tolles Quartett.
Auch Borussias Cheftrainer Jos Luhukay siedelt die Partie qualitativ hoch an: "Das wird ein echter Härtetest. Valencia hat eine richtig gute Mannschaft. Sie wird uns alles abverlangen." Trainiert werden die Spanier seit dem 1.Juli von Unai Emery, dessen Mannschaft im ersten Testspiel auf deutschem Boden mit 1:0 gegen Bochum gewann. tsch