„Ein geiles Spiel“ Vorfreude auf Gladbachs Heimspiel in Budapest

Mönchengladbach · Eigentlich scheint die Aufgabe unlösbar: 18 Siege feierte Mönchengladbachs Gegner Manchester City zuletzt. Doch der Bundesliga-Achte freut sich auf das Highlight, muss das Heimspiel aber in Budapest austragen.

Gladbach spielt sein Heimspiel in Budapest.

Foto: dpa/Marton Monus

Vor dem größten internationalen Auftritt seit mehr als 40 Jahren ist die Diskussion um Trainer Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach vorerst in den Hintergrund gerückt. „Die Vorfreude ist enorm. Das ist einfach ein geiles Spiel. Wir haben die Chance, uns mit einer der besten Mannschaften der Welt zu messen“, sagte Gladbachs international erfahrenster Feldspieler Oscar Wendt vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Fußball-Champions-League gegen Manchester City. Das Heimspiel im fremden Stadion in Budapest am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) ist für die in der Liga auf Rang acht zurückgefallene Gladbacher Elf ein absolutes Highlight.

„Ich glaube nicht, dass ich die Jungs in irgendeiner Form motivieren muss“, sagte Rose, der in der vergangenen Woche mit seinem angekündigten Wechsel zu Borussia Dortmund im Sommer für viel Unruhe gesorgt hatte. Mit einem erfolgreichen Auftritt seiner Mannschaft in der Puskas Arena könnte der Coach die Gemüter rund um den Borussia-Park weiter beruhigen. „Dann wird es auch für mich wieder ein bisschen lustiger“, sagte er im Streaming-Dienst „DAZN“. Nationalspieler Jonas Hofmann erklärte zuvor bei „kicker meets DAZN“: „Wir spielen jetzt gegen Manchester City. Wer jetzt noch an den Trainerwechsel denkt, bei dem läuft was falsch.“

Rose wird gegen den souveränen Tabellenführer der Premier League seine stärkste Elf ins Rennen schicken können. Rotiert wird erst wieder nach dem ersten von vier wichtigen Spielen in den nächsten elf Tagen. „Das wird eine Phase, in der wir den ganzen Kader brauchen. Das wird auch nötig sein“, erklärte Gladbachs Coach. Gegen die seit 25 Pflichtspielen mit zuletzt 18 Siegen am Stück unbesiegte Elf von Trainer Pep Guardiola hat Borussia nichts zu verlieren.

„Ich würde mir wünschen, dass die Jungs noch einmal daran denken, wie sie nach dem Spiel in Madrid gefeiert haben, als wir die Gruppenphase überstanden haben“, sagte Rose. Sein Team ist nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen den FSV Mainz 05 am Samstag jetzt ganz anders gefordert. „Wir versuchen, leidenschaftlich zu verteidigen und mutig mit dem Ball Akzente und Nadelstiche zu setzen“, versprach der Coach. Zu welchen Leistungen die Mannschaft fähig ist, hat sie in dieser Saison mit Siegen gegen Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig sowie in der Champions League bei den 2:2-Unentschieden gegen Real Madrid und Inter Mailand bewiesen.

Wie schon häufiger und auch beim bislang letzten Heimspiel der K.o-Runde im Landesmeister-Wettbewerb 1978 gegen den FC Liverpool (in Düsseldorf) müssen die Gladbacher als Gastgeber in einem fremden Stadion antreten. Stadionsprecher Thorsten Knippertz ist in Ungarn dabei. Sollten die Gladbacher einen Treffer erzielen, wird auch die im Borussia-Park ertönende Musik im Rund der Puskas Arena gespielt. Alles schön und gut, meinte Rose, aber das Gefühl eines Heimspiels könne man nicht herstellen. „Wir spielen in einem Stadion, das wir nicht kennen“, sagte Borussias Trainer.

Mit der Partie in Budapest beginnt für die Gladbacher eine wichtige Woche mit Spielen und ersten Entscheidungen in drei Wettbewerben. Die nächsten beiden Bundesliga-Partien stehen bei RB Leipzig (Samstag) und eine Woche später gegen Bayer Leverkusen an. Dazwischen liegt das brisante Viertelfinalspiel im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund. Die schwerste Aufgabe ist die Partie gegen die Engländer, die bislang in jeder Champions-League-Saison Gegner der Gladbacher waren.

„Im Moment spielen sie alles an die Wand und sind wahrscheinlich mit Abstand das schwerste Los, das man bekommen konnte. Aber natürlich versuchen wir das so zu gestalten, dass wir in zwei Spielen eine Chance haben. Und wenn sie noch so klein zu sein scheint, werden wir alles dransetzen, den deutschen Fußball dort bestmöglich zu vertreten“, sagte Sportdirektor Max Eberl dem TV-Sender Sport1.

(dpa)