Abschied des Sportdirektors Warum Gladbachs Missstände auch Eberls Niederlagen waren
Meinung · Die jüngsten Missstände in Gladbach haben ihren Teil zum Schlussstrich von Sportdirektor Max Eberl beigetragen. Warum es irgendwann zu viel war.
Wer genau hinsah, ahnte es. Spätestens die Pressekonferenz vor dem vermaledeiten Pokalspiel bei Hannover 96 mit einem wortlosen und unkonzentrierten Fußball-Manager war Signal und Schlussgong: Max Eberl ist am Rand, zerfressen vom Stress und der Verantwortung über all die Jahre. Vor allem, weil er all die Gladbacher Missstände der jüngeren Zeit auf sein Kreuz packte: die Trainerpersonalie Marco Rose, der jüngste sportliche Absturz, das Vertragsgezerre um Zakaria und Ginter, die im Sommer ohne Ablöse gehen. Jede Niederlage eine von Eberl.
Jetzt das Ende aus eigenem Antrieb. Was ein Zeichen der Stärke ist, das über den Fußball hinaus leuchtet. Niemand muss sich für unersetzlich halten, auch wenn andere das auf einen projizieren. Eberl hat Gladbach geprägt wie kaum ein anderer, er holte die richtigen Spieler, oft die richtigen Trainer, sorgte für ein herausragendes Umfeld, ließ den Verein wachsen. Und war das Bild des Clubs in der Öffentlichkeit.
Da geht viel auf einmal. Der Verein muss auffangen, dass es nicht zu viel ist. Und Eberl selbst muss sich jetzt um Besseres kümmern.