Zähe Natur: Rob Friend kämpft sich zurück
Seit Donnerstag ist der Bundesligist im Trainingslager in Österreich. Kanadier hat Grund zur Freude.
Saalfelden. Luxussuiten, Golfplatz, Reithalle, Wellnessbereich - das Hotel Gut Brandlhof in Saalfelden am Steinernen Meer lässt nicht allzu viele Wünsche offen. Die Luxusherberge ist seit diesem Donnerstag das Quartier der Gladbacher Borussia, die sich in Österreich bis zum 23. Juli den Feinschliff für die neue Bundesliga-Saison verpassen will.
"Taktik, Spritzigkeit und Schnellkrafttraining stehen hier im Vordergrund", sagt Borussias Cheftrainer Michael Frontzeck, der fast alle 27 mitgereisten Spieler trotz stressiger Anreise Donnerstag Morgen gleich auf den Trainingsplatz schickte. Lediglich die verletzten Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Logan Bailly blieben im Hotel.
Bereits um fünf Uhr war der 46-köpfige VfL-Tross vom Borussia-Park aus per Charter-Bus zum Flughafen Köln-Bonn aufgebrochen. Von dort ging es dann um sieben Uhr mit einer Boeing weiter nach Salzburg. In der Mozart-Stadt sammelte Busfahrer Marcus Breuer die Gruppe auf, rund eine Stunde später trudelte der Borussen-Bus dann in Saalfelden ein.
Kurz darauf vertrieben die Borussen-Kicker die Reise-Müdigkeit bei einer 47-minütigen, lockeren Einheit. Am Nachmittag ging es dann bei strahlender Sonne und 30 Grad Celsius noch einmal auf den Trainingsplatz des ESV Saalfelden.
Logisch, dass die Borussen bei diesem Programm nur wenig von der reizvollen Berglandschaft des Pinzgaus zu sehen bekommen. "Das ist überhaupt kein Problem für uns Spieler, wir sind schließlich hier hin gekommen, um uns auf die Bundesliga vorzubereiten. Ich freue mich einfach riesig, wieder dabei zu sein und mit den Jungs auf dem Spielfeld zu stehen", sagt Stürmer Rob Friend.
Knapp vier Monate war der Kanadier verletzt, eine hartnäckige Blessur an der Ferse erforderte drei Operationen. In Saalfelden will Friend nun wieder den Anschluss finden, hofft, bald auch wieder mit der Mannschaft trainieren zu können. "Ich mache gute Fortschritte und bin sehr zuversichtlich, dass ich bald wieder richtig mitmischen kann", erzählt der 28-Jährige, der inzwischen wieder seine Fußballschuhe schnüren darf.
"Die vergangenen Wochen waren nicht einfach für mich, schließlich war ich vorher noch nie ernsthaft verletzt in meiner Karriere. Vor allem meine Frau hat mir viel Kraft gegeben und immer wieder Mut gemacht", gesteht Friend. Frau Mari erwartet Ende Juli das erste gemeinsame Kind. "Hoffentlich kommt unser Sohn nicht während des Trainingslagers in Österreich. Sonst muss ich zurückfliegen." Doch im Fall der Fälle dürfte Rob Friend diese Zwangspause gerne in Kauf nehmen.