Alaba Österreichs Sportler des Jahres: „Riesenehre“
Wien (dpa) - Als Franck Ribéry die Trophäe an David Alaba überreichte, staunte der neue Sportler des Jahres in Österreich. Für Ribéry gab es eine herzliche Umarmung, für die Gäste bei der Galanacht des Sports in Wien per Live-Schalte aus München dankende Worte.
„Das ist unglaublich, eine Riesenehre. Ich freue mich riesig. Ich hatte starke Konkurrenz, Marcel und Gregor haben heuer Unglaubliches geleistet“, rühmte der österreichische Fußball-Nationalspieler die Verdienste von Alpin-Star Marcel Hirscher und Skispringer Gregor Schlierenzauer. Doch die beiden Wintersport-Asse mussten sich bei der Wahl Alaba geschlagen geben.
Kurz vor dem Hoffenheim-Spiel des FC Bayern mochte Trainer Pep Guardiola dem 21-Jährigen keine Freigabe erteilen. Der Profi des deutschen Meisters war daher im Austria Center Vienna zugeschaltet. Im feinen Zwirn hockten Ribéry und Alaba an der Säbener Straße zusammen, scherzten herum und hatten die Lacher der 1500 Gäste im Saal auf ihrer Seite. „Ich freue mich sehr für David. Er hat es in den letzten Jahren sehr gut gemacht. Es macht Spaß mit ihm“, gratulierte Europas Fußballer des Jahres.
Alaba, der Sohn eines Nigerianers und einer Philippinin, ist der erste Fußballer seit Toni Polster im Jahr 1997, dem die Ehrung zu Österreichs Sportler des Jahres zuteilwird. Mit 17 debütierte der gebürtige Wiener im Nationalteam, feierte mit dem FC Bayern Titel um Titel und wurde schon zweimal Fußballer des Jahres in seiner Heimat.
„Es ist sicherlich alles sehr schnell gegangen. Ich weiß, dass ich den Traum vieler junger Menschen lebe, dass ich meinen Traum lebe“, erklärte der Außenverteidiger. „Dafür bin ich sehr dankbar und natürlich muss man sich ab und zu zwicken, ob das alles wirklich passiert ist. Ich habe auch ein gutes Umfeld, das mich hin und wieder zwickt. Das hilft, auf dem Boden zu bleiben“, sagte Alaba.
Am Tag nach der Auszeichnung gab es lobende Worte seines Vereinstrainers. „David verdient diese Auszeichnung. Er ist erst 21 Jahre alt und spielt alle drei Tage auf einem so hohen Niveau. Er ist ein Geschenk für Bayern“, betonte Guardiola am Freitag. „Er ist eine der besten Personen, die ich in meiner Karriere getroffen habe. Ein super-super-super Typ.“
Beim FC Bayern ist Alaba eine feste Größe auf dem Außenverteidigerposten und sichert hinter Ribéry die linke Seite ab, im Nationalteam wurde der 30-malige Auswahlspieler stets im zentralen Mittelfeld eingesetzt. Zum Traum WM-Teilnahme reichte es für ihn jedoch nicht. „Aber auch so etwas muss man als Fußballer durchmachen. Ich nehme das Beste daraus mit“, erklärte der 21-Jährige auf der Internetseite des FC Bayern. „Ich glaube, insgesamt haben wir eine gute WM-Quali gespielt. In den letzten zwei Jahren haben wir viele Schritte nach vorne gemacht.“
Aus dem Nationalteam ist er kaum mehr wegzudenken, beim FC Bayern will er auch noch lange bleiben. „Die Gespräche laufen, aber es gibt noch nichts zu verkünden“, sagte Alaba dieser Tage. Eine Verlängerung des bis zum 30. Juni 2015 datierten Vertrages gilt als sicher.