Asamoahs neue Rolle - Fürther Oldie meidet Rampenlicht
Fürth (dpa) - Gerald Asamoah musste sich weit hinten einreihen. Zu Gast bei der „Crash Challenge“ von TV-Entertainer Stefan Raab zeigte der Fußball-Oldie von Greuther Fürth in seinem Stock Car nur wenige spektakuläre Manöver und machte im Feld zahlreicher B- und C-Promis kaum auf sich aufmerksam.
So, wie der einstige Nationalspieler auch bei Greuther Fürth ein bisschen aus dem Rampenlicht verschwunden ist - in seiner wohl letzten Bundesligasaison.
Mit 34 Jahren spielt Asamoah nicht mehr die ganz große Rolle, läuft eher selten von Anfang an auf - und das in einer Mannschaft, die so gut wie keine anderen großen Namen im Aufgebot hat. Bei so manchem Fußball-Anhänger wird mit Asamoahs Person weiter der kampfstarke Fußballer von damals assoziiert, der mit Schalke 04 in der Bundesliga und im Europacup für Furore sorgte, der immer voranging, auf dem Platz mit Leistung, daneben mit Sprüchen.
Inzwischen ist alles ein bisschen anders. Asamoah ist nicht mehr der beste Kicker, hält sein schelmisch-freches Grinsen nicht mehr ganz so oft in die Kameras. Mit schwindender Leistungsfähigkeit ist auch seine Medienpräsenz deutlich geringer geworden, er will jetzt anderen das Feld überlassen. Nur beim Stock-Car-Rennen machte er mal eine Ausnahme - den Ausflug in der Länderspielpause hatte er lange mit den Vereinschefs abgesprochen. Ansonsten ist er ruhiger geworden. Im betagten Fußballeralter könne er „nicht immer durchspielen, das macht der Körper nicht mit“, erklärte Asamoah schon im Sommer.
„Ich mache Späße, gebe Ratschläge oder haue im Training mal dazwischen, um ein Zeichen zu setzen“ - das war's dann aber auch. Statt sich selbst mediengewaltig in Szene zu setzen - was er könnte dank seines Namens - stärkt der Stürmer sogar die sturminterne Konkurrenz. Den spät verpflichteten Brasilianer Edu bezeichnete Asamoah als „Superverpflichtung“ und forderte in Richtung Trainer Mike Büskens: „Er braucht einfach Einsätze, er muss spielen.“
Asamoah spielt nicht mehr so oft wie zu seinen Glanzzeiten, zu Saisonbeginn saß er zwei Partien komplett auf der Bank. Als „etwas Besonderes“ habe er sich nach seinem Wechsel aus der Arbeitslosigkeit nach Fürth vergangenen Winter sowieso nie gesehen - er untermauerte diese Einstellung mit Zurückhaltung, auch wenn der Angreifer in der 2. Liga immerhin noch fünf Tore zum Bundesliga-Aufstieg beitrug.
Für Fürths Trainer Mike Büskens, ebenfalls einem Ex-Schalker, ist Asamoah trotzdem ein wichtiger Mosaikstein auf dem ebenso steinigen Weg Richtung Klassenverbleib. Er lobt den gebürtigen Ghanaer für dessen positive Ausstrahlung, auch für seine Integrationshilfe: Mit der 18-jährigen Fürther Neuerwerbung Abdul Rahman Baba (ebenfalls Ghanaer) teilte sich Asamoah im Sommer im Trainingslager ein Zimmer, seine Frau kochte für den afrikanischen Jungspund.
Womöglich hat Asamoah sein Ego irgendwo auf Schalke gelassen oder auf dem Hamburger Kiez, wo es für ihn zwischen 2010 und 2011 beim FC St. Pauli gar nicht rund lief. Bei den Franken möchte Asamoah anders in Erinnerung bleiben. „Ich will, dass die Leute irgendwann sagen: Asamoah ist nach Fürth gekommen und hat alles dafür getan, mit Fürth alles zu erreichen. Das will ich hören“, sagte er.