Augsburg nach Mainz-Schock weiter in Krise
Augsburg (dpa) - Nach dem schmerzhaften Schock gegen den FSV Mainz herrscht beim FC Augsburg mal wieder Frust. In den letzten Sekunden des turbulenten Kräftemessens in der Fußball-Bundesliga kassierte das Tabellenschlusslicht noch den Ausgleich und findet einfach keinen Weg aus der Krise.
„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, konstatierte Außenverteidiger Markus Feulner nach dem 3:3 (1:2).
Sechs Punkte, 23 Gegentore - inmitten der Dreifachbelastung aus Liga, DFB-Pokal und Europa League hofft der FCA weiter vergeblich auf den ersehnten Befreiungsschlag. „Wir können auf unserer Leidenschaft, unserem Teamspirit aufbauen. Wenn wir so weitermachen, da bin ich mir sicher, werden wir auch cleverer und abgezockter“, beteuerte ein gefasster Trainer Markus Weinzierl.
Der Last-Minute-Ausgleich war dennoch „unheimlich, unheimlich ärgerlich“, wie er einräumte. Nach Fahrlässigkeiten in der Defensive waren die hochüberlegenen Augsburger durch Yoshinori Muto (18. Minute/30.) in Rückstand geraten. Kapitän Paul Verhaegh (42.) mit einem umstrittenen Handelfmeter, der ehemalige Mainzer Ja-Cheol Koo (50.) und Raul Bobadilla (81.), der kurz vor dem Abpfiff sogar die Entscheidung verpasste, ließen die 27 200 Zuschauer auf den ersehnten zweiten Augsburger Bundesligadreier der Saison hoffen.
Mit der letzten Aktion des Spiels schlug aber wieder Muto (90.+3) zu und verhinderte die fünfte Mainzer Niederlage in den letzten sechs Ligaduellen. „Das war eine emotionale Berg- und Talfahrt“, fasste Coach Martin Schmidt die abwechslungsreiche Partie zusammen. „Für uns war das ein glücklicher Punkt.“
Für die Augsburger fühlte sich das Remis indes vor dem Heimspiel in der Europa League am Donnerstag (21.05 Uhr) gegen den AZ Alkmaar wie eine Niederlage an. Die Zuversicht bei den Fuggerstädtern ist dennoch groß, nach sechs sieglosen Bundesligaspielen doch bald die Wende einzuleiten. „Wir werden weiter Gas geben“, versicherte Jan-Ingwer Callsen-Bracker. „Wichtig ist, dass die Mannschaft weiter so geschlossen auftritt“, erklärte Manager Stefan Reuter.
So wie die Augsburger kurz vor dem 3:3 geschlossen einen fehlenden Foulpfiff des Referees beklagten, zürnten die Mainzer wegen der Elfmeterentscheidung. „Ich verstehe nicht, was die Schiedsrichter mit dem Headset machen. Läuft da die Hitparade oder unterhalten die sich?“, schimpfte Manager Christian Heidel. „Ich dachte, mich tritt ein Pferd“, wunderte sich auch Präsident Harald Strutz.
In einen Schuss von Verhaegh von der Strafraumgrenze hatte sich Pablo de Blasis mit voller Wucht geworfen und wurde dabei an der Hand getroffen. Der Referee entschied auf den schmeichelhaften Elfmeter. „Das zieht sich wie ein Roter Faden durch die Saison“, kritisierte Heidel. Über das Remis und vor allem die Moral der Mainzer konnte er sich dennoch freuen. „Es ist nicht viel für uns gelaufen, aber die Mannschaft ist trotzdem aufgestanden.“