Ballack trifft: Leverkusen siegt in Freiburg 1:0
Freiburg (dpa) - Bayer Leverkusen hat den Anschluss an das obere Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga hergestellt. Der Werksclub kam zum Auftakt des elften Spieltages dank eines frühen Treffers von Michael Ballack (2.) zu einem am Ende schmeichelhaften 1:0 (1:0) beim SC Freiburg.
Für den ehemaligen Nationalmannschafts-Kapitän war es das erste Bundesliga-Tor seit dem 13. Mai 2006. Die Freiburger bleiben nach der neunten Saisonniederlage mit sieben Zählern Tabellenletzter. Durch den Auswärtssieg hält der Werksclub Anschluss an das obere Tabellendrittel in der Fußball-Bundesliga.
Vor 22 300 Zuschauern und den Augen von Bundestrainer Joachim Löw, der ihn aus der Nationalmannschaft ausgemustert hatte, war Ballack mit dem entscheidenden Treffer nach nur 103 Sekunden Mann des Tages. Mit Verdacht auf Nasenbeinbruch musste er später ausgewechselt werden. Zur Leistung seines ehemaligen Kapitäns wollte sich Löw nicht äußern: „Dazu möchte ich heute nichts sagen.“ Bayer feierte mit seinem dritten Auswärtssieg dieser Saison zudem eine gelungene Generalprobe für das Champions League-Spiel am Dienstag beim FC Valencia.
Ohne große Emotionen wurde Dutt von den SC-Fans empfangen. Vier Jahre war er im Breisgau ein gefeierter Mann, ehe er vor fünf Monaten nach Leverkusen wechselte und die Probleme begannen. Der 46-Jährige hat sogar Anpassungsprobleme und „fehlende spielerische Leichtigkeit“ eingeräumt - umso wichtiger war die Dienstreise in seine langjährige Heimat. Die zuletzt frostige Stimmung um Dutt passte zu den Leistungsschwankungen der Mannschaft, aber in Freiburg startete der Werksclub furios.
Bereits in der zweiten Minute besorgte Ballack mit seinem ersten Bundesliga-Treffer für Bayer das 1:0 für die Gäste - für den SC bereits das 26. Gegentor dieser Saison. Und die Leverkusener blieben zunächst dran. Durch aggressives Pressing und kluge Raumaufteilung zwangen sie die verunsicherten Freiburger immer wieder zu Fehlern, ohne selbst große Offensivakzente setzen zu können. Vor allem Gonzalo Castro, nach seiner Sperre für Simon Rolfes in der Anfangself, war mit mehr als 50 Ballkontakten in der ersten Hälfte ein wichtiger Stabilisator im Mittelfeld.
Nach 20 Minuten verstärkte der Tabellenletzte die Bemühungen, fand seine Ordnung, zeigte mehr Laufbereitschaft und übernahm die Kontrolle. Bayer beschränkte sich auf Ergebnisverwaltung. Freiburgs Trainer Marcus Sorg hatte in Garra Dembélé extra einen zweiten Stürmer neben Papiss Demba Cissé nominiert, aber auch das Sturmduo konnte die Torblockade nicht lösen. Cissé traf in der 38. Minute aus fünf Metern volley nur den Pfosten. Jan Rosenthal verpasste Sekunden vor der Pause per Kopf den inzwischen verdienten Ausgleich ebenfalls nur um Zentimeter. Kurz zuvor hatte dagegen Sidney Sam bei einem Bayer-Konter aus heiterem Himmel (44.) das 2:0 vergeben.
Freiburgs Sportdirektor Dirk Dufner bemängelte in der Halbzeit einmal mehr die fehlende Chancenverwertung: „Das tat weh.“ Sein aufopferungsvoll kämpfendes Team tat auch im zweiten Durchgang wesentlich mehr für das Spiel und drängte mit Macht auf das 1:1. Cissé (69.) und der eingewechselte Stefan Reisinger (73./86.) scheiterten knapp. Vom schwachen Vize-Meister war überhaupt nichts mehr zu sehen. Größter Aufreger aus Gästesicht war noch die Auswechslung von Ballack (65.), der durch Rolfes ersetzt wurde. Freiburg hat jetzt sechs der letzten sieben Spiele verloren.