BVB will in Nürnberg der Eiseskälte trotzen
Nürnberg (dpa) - Die massiven Minus-Temperaturen sind für Jürgen Klopp kein Problem, viel mehr erwartet der Coach von Borussia Dortmund vor dem Auftritt beim 1. FC Nürnberg am Freitag einen heißen Tanz.
„Gegen die Kälte haben wir Handschuhe und Funktionsunterwäsche, das Spiel wird aber kein Selbstläufer“, warnte Klopp. Ihrer glänzenden Perspektive sind sich die Dortmunder allerdings bewusst. Mit einem Erfolg zum Auftakt des 20. Spieltags in der Fußball-Bundesliga kann der BVB den punktgleichen Tabellenführer Bayern München überflügeln und somit zumindest für eine Nacht an die Spitze klettern.
Zum Anpfiff erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) Temperaturen von etwa zwölf Grad unter Null. Im Wind fühle sich die Temperatur zudem noch etwas kälter an. Das stört aber weder Klopp noch dessen Nürnberger Kollege Dieter Hecking. Über das Wetter wollen die Trainer nicht reden. „Es ist mir egal, ob es minus zehn, minus zwölf oder minus 14 Grad sein werden„, meinte Hecking. Seine Spieler seien abgehärtet und hätten bereits das Training ganz normal mit kurzen Hosen bestritten. Klopp zeigte sich ebenfalls eiskalt: „Minusgrade gehören wie Regen zum normalen Geschäft.“
Klopps Fokus liegt auf der Fortsetzung der Erfolgsbilanz. Von den elf zurückliegenden Duellen in Nürnberg hat der BVB nur eines verloren. In dieser Saison sind die Dortmunder seit 13 Liga-Spielen ohne Niederlage. Klopp sieht aber noch Verbesserungspotenzial. „Wir dürfen aus unseren guten Spielen nicht die falschen Schlüsse ziehen“, sagte der Trainer, der seinen Vertrag in dieser Woche bis 2016 verlängert hat. Vor allem die Chancenauswertung müsse effektiver werden.
Personell kann Klopp sein erfolgreiches Team aufbieten, das auch ohne den verletzten Jung-Nationalspieler Mario Götze am vergangenen Samstag Hoffenheim 3:1 geschlagen hat. Auch Kevin Großkreutz und Lucas Barrios kehrten nach Blessuren ins Training zurück.
Nürnberg kann sich mit einem Sieg aus der Abstiegszone lösen, bei den Franken ist aber großer Respekt vor den Gästen zu spüren. „Der BVB ist das Maß aller Dinge. Sie sind optimal in die Rückrunde gestartet und haben spektakuläre Spiele abgeliefert“, erklärte Hecking. Wenn Dortmund gewinne, sei das laut Hecking normal. Eine Chance wittert er aber dennoch: „Man braucht gegen solche Mannschaften auch mal das nötige Quäntchen Glück, auch Dortmund hat schon schlechtere Spiele gemacht.“ Zurückgreifen kann er nach auskuriertem Muskelfaserriss wieder auf Abwehrspieler Timothy Chandler.