Der SC Freiburg gibt trotz Tiefschlag nicht auf

Freiburg (dpa) - Dem SC Freiburg steht nach dem 0:1 (0:1) gegen Werder Bremen das Wasser bis zum Hals. Dennoch glaubt der Tabellenvorletzte weiter an den Klassenerhalt.

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Es passte ins Bild, dass ausgerechnet Admir Mehmedi kurz vor dem Abpfiff die letzte Chance für den SC vergab. In der vergangenen Saison mit zwölf Treffern der Retter im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga, kommt der Schweizer Nationalspieler in diesem Jahr einfach nicht in die Gänge. Auch beim 0:1 gegen Bremen präsentierte sich Mehmedi wie die personifizierte Freiburger Krise. Der Tabellenvorletzte hätte wohl noch Stunden weiter spielen können, ohne den Ausgleich zu schaffen.

„Wir können derzeit nicht die Tore machen, das ist unser Problem. Es fehlt etwas in der letzten Durchschlagskraft und der Torgefahr“, sagte Trainer Christian Streich. Wie man es besser macht, demonstrierte auf der Gegenseite Bremens Franco Di Santo: In der 35. Minute zirkelte der argentinische Topstürmer den Ball aus etwa 18 Metern in den Winkel und entschied die Begegnung mit einem Traumtor - seinem zwölften Treffer in dieser Saison.

Streich nahm seine Profis in Schutz, auch wenn die vierte Heimniederlage im Überlebenskampf wie ein Tiefschlag wirkte. Zwar sei es sehr bitter, dass man wieder ein enges Spiel verloren habe. Doch „die Mannschaft hat alles gegeben, ihr ist nichts vorzuwerfen“, erklärte der Coach.

Vielleicht ist es gerade dieser Wille, der Freiburg am Saisonende einmal mehr vor dem Abstieg rettet. Gegen Werder ging der SC nach dem 2:1 über den 1. FC Köln im DFB-Pokal-Achtelfinale mutig ins Spiel und stellte über weite Phasen das engagiertere Team, nur nutzten eben Vladimir Darida (11.), Jonathan Schmid (26.) oder Marc-Oliver Kempf (65.) ihre Chancen nicht - wie am Ende auch Mehmedi (88.).

„Die Mannschaft ist stabil, sie ist hungrig“, sagte Streich und betonte einmal mehr die gute Mentalität. „Es ist nichts verloren. Wir müssen diese Rückschläge verarbeiten und den Kopf oben behalten.“ Doch die Statistik ist ernüchternd: In den zurückliegenden sechs Spielen gelang nur ein Sieg, vor den schweren Aufgaben in Wolfsburg und gegen Augsburg sieht die Lage mit 22 Punkten düster aus.

Für den Sportclub spricht vor allem die Erfahrung im Existenzkampf, zudem scheint die extreme Verletzungsmisere überwunden zu sein. Dennoch warnte Mittelfeldspieler Mike Frantz: „Die letzten Wochen, die uns jetzt noch bleiben, werden ruckzuck vergehen, da müssen wir nun vor allem unsere Heimspiele gewinnen.“

Werder-Trainer Viktor Skripnik war froh, dass sich seine Elf nach dem peinlichen Pokal-Aus beim Drittligisten Arminia Bielefeld (1:3) rehabilitierte und endlich mal wieder ohne Gegentor blieb - schließlich ist sie mit 49 Gegentreffern die Schießbude der Liga. „Nicht nur die drei Punkte sind wichtig für uns, auch dass wir zu Null gespielt haben“, erklärte Skripnik. Im Tor hatte er wieder den zuletzt mehrfach patzenden Raphael Wolf gebracht. Und der Keeper dankte es ihm mit einer guten Leistung. Den Abstiegskampf hat Werder mit 33 Punkten beendet und kann nun sogar Richtung Europa schielen.

In Freiburg habe man zwar kein Spektakel geboten wie jüngst beim 3:5 gegen Wolfsburg, sagte Offensivspieler Fin Bartels. „Aber das haben wir verloren. Jetzt haben wir die drei Punkte im Sack.“