Eintracht-Torjäger Meier: Stiller und heimlicher Chef
Frankfurt/Main (dpa) - Er ist der Publikumsliebling und sein Name eng mit dem Höhenflug von Eintracht Frankfurt verknüpft: Alexander Meier.
Wäre er ein paar Jahre jünger als 29, käme Bundestrainer Joachim Löw nicht nur wegen der stattlichen Körpergröße von 1,96 Metern nur schwer am derzeit überragenden Mittelfeldspieler des Aufsteigers vorbei. „Das ist der beste Meier, den man in der Bundesliga bislang gesehen hat“, sagte Eintracht-Trainer Armin Veh vor dem Derby gegen Mainz 05.
Für Meier selbst werden die jeweils zwei Einsätze in der U 21 sowie im „Team 2006“ dennoch wohl die einzigen Auftritte im Trikot mit dem Bundesadler bleiben. Bereits in der 2. Liga war der offensive Mittelfeldspieler in der vergangenen Saison mit 17 Treffern Torschützenkönig. Eine Etage höher trifft er nun weiter, fast wie er will.
Auffällig ist dabei jedoch: So gefährlich der frühere Hamburger auf dem Spielfeld ist, so zurückhaltend und bescheiden wirkt er jedes Mal, wenn er den Rasen verlässt. „Es ist ganz egal, wer bei uns die Tore macht. Hauptsache wir haben so schnell wie möglich 40 Punkte und können auch nächstes Jahr wieder in der Bundesliga spielen“, meint er. Laute Töne sind einfach nicht sein Ding.
Diese Demut rührt nicht von ungefähr. Zu sehr hat Meier noch die Saison 2010/11 vor Augen. „Wir haben vor zwei Jahren erfahren, wie das laufen kann - da waren wir in der Vorrunde auch super“, erzählt er. Damals marschierte die „launische Diva“ vom Main unter Trainer Michael Skibbe auf den siebten Platz der Vorrundentabelle - und musste nach einer desaströsen Rückrunde noch den Weg die Zweitklassigkeit antreten. „Eine einzige Katastrophe“, erinnert sich Meier. „Deshalb sollten wir schön auf dem Teppich bleiben.“
Nach Frankfurt kam der in Buchholz vor den Toren Hamburgs geborene Profi bereits 2004. „Das war die klügste Entscheidung, die ich im Fußball getroffen habe“, verriet er dem „Bundesliga-Magazin“ in dessen jüngster Ausgabe. Vom Abstieg bis zum Wiederaufstieg und einer schweren Knieverletzung hat Meier alle Höhen und Tiefen einer Karriere bereits erlebt. Auch deshalb sagt sein Trainer Veh: „Alex ist zu einer Persönlichkeit herangereift.“
Die Kapitänsbinde trägt bei der Eintracht zwar Pirmin Schwegler. Als „heimlicher Chef“ in Frankfurt gilt jedoch längst der stille Meier. Den Gegnern jedenfalls flößt der Torjäger eine Menge Respekt ein. „Ich mag seine Art zu spielen. Er hat einen enormen Wert für die Frankfurter“, sagte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel.