Erster Heimpunkt hilft Fürth kaum weiter
Fürth (dpa) - Fürths Erfolgscoach Mike Büskens wusste gar nicht, worüber er sich mehr freuen sollte: Den ersten Punkt in einem Bundesliga-Heimspiel, das erste Saisontor im eigenen Stadion oder die Tatsache, dass die Diskussionen über eben jene Pleiteserie nun endlich zu Ende sind.
„Du kannst es irgendwann nicht mehr hören“, sagte der 44-Jährige nach dem 1:1 (1:1) gegen Werder Bremen. „Natürlich ist es wichtig, dass das Gerede aufhört.“
Für einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf war der Premierenpunkt allerdings zu wenig. Im Gegenteil: Durch den 4:1-Sieg des VfL Wolfsburg in Düsseldorf rutschten die „Kleeblätter“ trotz des Unentschiedens auf den letzten Tabellenplatz - und scheinen da festzuhängen. Von einer Krise will Büskens jedoch nichts wissen: „Das ist doch kein Überraschungsei, dass wir uns in Regionen befinden, die nichts mit der Europa League zu tun haben.“
Auch die Fürther Spieler bemühten sich nach dem holprigen Saisonstart mit nur einem Sieg und drei Unentschieden aus neun Spielen Ruhe und Sicherheit auszustrahlen. „Der Druck kommt von außen“, sagte Mittelfeldprofi Stephan Fürstner. „Wir machen uns keinen Druck.“ Mannschaftskollege Edgar Prib sah das ähnlich. „Unsere Entwicklung geht nach oben. Der nächste Heimsieg kommt bestimmt.“
Dass es gegen Bremen noch nicht zum ersten Bundesliga-Dreier reichte, hatten sich die Fürther selbst zuzuschreiben. Denn auch das erste Fürther Stürmertor durch Edu (8. Spielminute) konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es den Franken in dieser Saison an Durchschlagskraft fehlt. Immer wieder schalteten die Gastgeber bei Ballgewinn schnell um und überraschten die Bremer mit Kontern.
Der letzte Pass kam aber entweder gar nicht - oder zum falschen Zeitpunkt. So auch in der 55. Minute, als Prib seinen Mannschaftskollegen Gerald Asamoah erst anspielte, als der im Abseits stand. „Auf diesem Niveau kriegst du nicht en masse solcher Situationen“, meinte Büskens nach dem Spiel. Der letzte Pass müsse häufiger kommen.
Wie eine zielstrebige Offensive aussehen kann, bekamen die Fürther streckenweise von ihren Gästen vorgeführt. Das Mittelfeldtrio Kevin de Bruyne, Aaron Hunt und Zlatko Junuzovic trieb die Bremer Angriffe immer wieder nach vorne, setzte die Außenstürmer Marko Arnautovic und Eljero Elia in Szene und brachte die Fürther Abwehr damit regelmäßig ins Schwimmen. Nils Petersen (44.) traf folgerichtig zum Ausgleich.
Zum angepeilten Auswärtssieg reichte es für die Bremer trotzdem nicht. Arnautovic und Petersen vergaben bei einer Doppelchance in der 59. Minute die größten Möglichkeiten zur Führung. „Es waren mehrere Chancen da, das Spiel zu drehen“, sagte Torschütze Petersen. „Wir müssen einfach das Tor machen.“ Auch Werder-Coach Thomas Schaaf konnte sich nicht so richtig über das Unentschieden freuen. „Beide Mannschaften wollten den Erfolg haben. Leider machen wir im Moment immer noch Fehler.“ Dies hätte wohl auch Büskens so unterschrieben.