Fanprojekt-Koordinator lobt Sicherheitskonzept
Frankfurt/Main (dpa) - Ein Jahr nach dem Grünen Licht für das neue Sicherheitskonzept lobt Fanprojekt-Leiter Michael Gabriel den Profifußball - nimmt aber die Politik in die Pflicht.
„DFB und DFL haben ihre Ankündigungen für ihren Bereich konsequent umgesetzt. Fan-Organisationen sind in alle Arbeitsgruppen integriert worden“, sagte Gabriel in einem dpa-Interview. Die Fanprojekte verfügten über mehr Mittel. In Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sei jedoch dringend mehr Geld für die Projekte nötig. Die bundesweite Koordinationsstelle (KOS) in Frankfurt, die Gabriel leitet, betreut 54 Fanprojekte an 49 Standorten.
„Der Fußball ist seiner Verantwortung gerecht geworden. Da sollte die Politik in diesen drei Ländern nicht hinten anstehen“, forderte Gabriel. Das Sicherheitskonzept war nach wochenlangen Fanprotesten und bundesweiten Debatten auf Druck der Innenminister verabschiedet worden. „Viele Fangruppen haben realisiert, dass sie tatsächlich Einfluss haben können - wenn sie eine Meinungsbildung organisieren und sich mit den Vereinen und Verbänden an einen Tisch setzen“, erklärte Gabriel. „Dazu brauchen sie aber auch den Fußball als Partner, der ihnen diesen Platz einräumt, der Mitbestimmung zulässt.“
Gute Beispiele seien hier der Hamburger SV, FC St. Pauli und Eintracht Braunschweig mit seinem Fanparlament. Dass die Vereine nach wie vor enorme Probleme haben mit Fans, die verbotene Pyrotechnik in den Stadien abbrennen, hat für den KOS-Chef den Charakter „von Trotz und etwas Widerstand“. Er plädierte dafür, dass die Clubs die friedlichen Anhänger stärken: „Diese Fans sollten nicht nur auf der Tribüne sitzen und meckern, sondern - Stichwort Fanbeirat oder Fanparlament - dabei unterstützt werden, dass sie sich einmischen.“