Frankfurter Derbysieg gegen Mainz verschafft Luft
Frankfurt/Main (dpa) - Der Derbysieg gegen den FSV Mainz 05 hat bei Eintracht Frankfurt alle befreit. Nach dem verdienten 2:0 (0:0) erklärten die führenden Köpfe des hessischen Fußball-Bundesligisten die Mission Klassenverbleib für so gut wie erfüllt.
„Das war ein riesengroßer Schritt. Es müsste jetzt eigentlich reichen“, frohlockte Sportdirektor Bruno Hübner mit strahlender Miene. Vorstandschef Heribert Bruchhagen beschrieb die Stimmungslage treffend: „Wir sind alle sehr erleichtert.“
Mit dem Prestigeerfolg vertrieb die Eintracht fünf Spieltage vor dem Saisonende das Abstiegsgespenst. „Das war ein unheimlich wichtiger Sieg. Wir sind einfach nur happy“, sagte der im Sommer scheidende Eintracht-Coach Armin Veh. Mit 35 Punkten hat die Eintracht als Tabellenelfter weiter acht Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz und kann die Planungen für die kommende Saison vorantreiben.
„Die Mannschaft ist gefestigt. Das hilft natürlich in den Gesprächen“, verdeutlichte Hübner die Bedeutung des dritten Sieges aus den vergangenen vier Spielen. Der Sportdirektor muss in den kommenden Wochen einen neuen Trainer holen und das Team nach der Verpflichtung des Bremers Aleksandar Ignjovski weiter verstärken.
Intensiv wird sich Hübner um Stürmer Joselu bemühen. Der vom Liga-Rivalen 1899 Hoffenheim ausgeliehene Spanier brachte die Eintracht vor 50 400 Zuschauern mit seinem achten Saisontreffer in der 52. Minute auf die Siegerstraße. „Gut, dass Joselu in den letzten Spielen so in Form gekommen ist und für uns getroffen hat“, würdigte Bruchhagen die Entwicklung des 24-Jährigen.
Auch Veh ist von dem Stürmer, der in der Hinrunde oft nur Bankdrücker war, mittlerweile begeistert. „Joselu ist ein wichtiger Spieler geworden. Das war er ja lange Zeit nicht. Er hat die Kurve gekriegt“, lobte der Eintracht-Coach. „Aber er hat noch ein Stück des Weges vor sich. Er ist ein guter, kann aber ein sehr guter Spieler werden. Das muss der nächste Schritt für ihn sein.“
Ob Joselu diesen bei den Frankfurtern geht oder im Sommer nach Hoffenheim zurückgekehrt, ist derzeit offen. „Er hat sich bei uns gut entwickelt. Wir wollen, dass er auch in Zukunft bei uns spielt. Wenn man diese Möglichkeit hat, sollte man das mit aller Konsequenz verfolgen“, betonte Hübner das Interesse der Eintracht. „Man kann aber davon ausgehen, dass es zähe Verhandlungen werden.“
Joselu selbst fühlt sich in Frankfurt pudelwohl. „Mir geht es richtig gut. Es stimmt alles, sowohl privat als auch in der Mannschaft“, sagte der Torjäger. Der durfte am Ende mit seinen Kollegen auch deshalb jubeln, weil Alexander Meier (85.) bei seinem Comeback nach dreiwöchiger Verletzungspause auf Anhieb wieder traf. Der Offensivmann war nach gut einer Stunde für den verletzten Johannes Flum (Schulter ausgekugelt) gekommen.
Meier freute sich zwar darüber, „dass ich der Mannschaft ein wenig helfen konnte“, blieb in seiner Analyse aber gewohnt nüchtern. „Hätten wir nicht gewonnen, wäre es wieder knapp geworden“, sagte der 31-Jährige und mahnte: „Deshalb dürfen wir nicht nachlassen. Solange rechnerisch nicht alles klar ist, müssen wir auf der Hut sein.“