Freiburger Bürgerentscheid garantiert Spannung
Freiburg (dpa) - In der hitzigen Diskussion um den geplanten Stadionneubau des SC Freiburg sind nun die Bürger am Zug.
Nach Angaben der Stadt können rund 170 000 Einwohner darüber entscheiden, ob die Kommune den abstiegsbedrohten Bundesligisten beim Neubau einer 35 000 Zuschauer fassenden Fußball-Arena unterstützen soll.
Im Gebiet Wolfswinkel soll für 117 Millionen Euro - einschließlich der Kosten für die Infrastruktur - gebaut werden. Die Kommune unterstützt den Neubau aber nur dann, wenn beim Bürgerentscheid am Sonntag mindestens ein Viertel aller Wahlberechtigten mit Ja stimmt und es zugleich nicht mehr Nein-Stimmen gibt. Wird das Quorum nicht erreicht, ist es so, als hätte der Bürgerentscheid nicht stattgefunden und der Gemeinderat wäre wieder am Zug.
Im Endspurt konnte der SC Freiburg auch Bundestrainer Joachim Löw als Unterstützer präsentieren. Doch das Millionenprojekt polarisiert. SC-Präsident Fritz Keller sagte dazu: „Das ist eine existenzielle Entscheidung für den Verein. Ohne neues Stadion sind wir in absehbarer Zeit nicht mehr konkurrenzfähig.“
Kritiker bewerten das Projekt des Bundesligisten skeptisch, manche sogar als „unverantwortbar“. Anwohner klagen unter anderem über mögliche Folgen für Flora und Fauna. Zudem wird die Mitfinanzierung durch die öffentliche Hand kritisiert. Aufgrund der begrenzten Einnahmesituation am jetzigen Standort des Schwarzwald-Stadions erachtet der SC eine neue Arena aber als alternativlos. Ein zeitnaher Neubau könnte im Jahr 2019 abgeschlossen sein.