Frings feiert in Bremen Abschied mit Schaaf

Bremen (dpa) - Die Aufmerksamkeit bei seinem Abschiedsspiel muss sich Torsten Frings mit einer anderen Bremer Fußball-Persönlichkeit teilen. Der Ex-Nationalspieler hat für sein letztes Spiel in Grün am Samstag Thomas Schaaf eingeladen.

Für Werders Trainer-Legende ist es der erste öffentliche Auftritt seit dem Ende seiner fast 14-jährigen Dienstzeit beim Bundesligaclub im Mai. Damit stiehlt Schaaf - ob er es will oder nicht - seinem Ziehkind auch etwas die Show.

„Er war der, der mich zum Profi gemacht hat. Deshalb freue ich mich riesig, dass ich mein letztes Spiel mit ihm an der Seite machen darf“, sagte Frings auf der Werder-Homepage über seinen Förderer Schaaf, der eine der beiden Teams an der Seitenlinie betreuen wird. „Dafür bin ich ihm sehr dankbar - auch weil ich weiß, dass es für ihn nicht einfach ist, ins Weserstadion zurückzukehren“, ergänzte der 36 Jahre alte Ex-Profi, der sein erstes von 326 Bundesligaspielen für Werder im Februar 1997 absolvierte.

Der Werder-Trainer hieß damals Hans-Jürgen Dörner. Doch erst unter der Regie von Schaaf entwickelte sich Frings zum Stammspieler der Nationalmannschaft. Starke Leistungen machten den Dauerläufer zu einem der begehrtesten Profis der Liga. Die finanzstarke Konkurrenz lockte mit Millionen-Angeboten. Der Mittelfeldrenner wechselte zunächst 2002 zu Borussia Dortmund, ehe er 2005 unter Felix Magath mit Bayern München das Double gewann.

Dennoch kehrte der 79-malige Nationalspieler im gleichen Jahr zu Werder und Schaaf zurück. Der Werder-Coach zögerte nicht mit seiner Zusage für das Abschiedsspiel, als er von Frings gefragt wurde. Zugleich hat der Coach darum gebeten, auf alle Aktionen in Richtung seiner Person zu verzichten. „Ich bin mir auch sicher, dass die Werder-Fans das respektieren und Torsten ein riesiges Fest bescheren. Nichts anderes hat er an diesem Tag verdient“, erklärte Schaaf bereits im Juli.

Der „Lutscher“, wie Frings in der Branche genannt wird, hat zahlreiche ehemalige Mitstreiter und Prominente eingeladen. Ob Johan Micoud, Ivan Klasnic, Dieter Eilts, Diego, Naldo, Michael Ballack, Lothar Matthäus, Oliver Kahn oder Michael Schumacher - alle wollen kommen. Da wird es auch dem eisenharten Kämpfer etwas mulmig. „Ich bin kein Typ, der seine Emotionen nach außen zeigt. Aber ich glaube, dass es ein intensiver Moment für mich wird“, gestand Frings.

Seine Profi-Karriere hat er in Toronto in Kanada ausklingen lassen. Derzeit arbeitet Frings im Trainer-Team der Werder-Reserve. Zum Abschied will er mit dem Bremer Mittelfeld auflaufen, das 2006 mit 3:2 gegen Juventus Turin im Viertelfinale der Champions League gewann. Von solchen Spielen kann das derzeitige Werder-Team seit drei Jahren nur träumen. „Ich werde überall sein, nochmals die zehn bis zwölf Kilometer abreißen“, versprach Frings.