Geldstrafe statt Zuschauerausschluss für Eintracht Frankfurt
Frankfurt/Main (dpa) - Eintracht Frankfurt kommt nach den Fan-Ausschreitungen im Spiel bei Bayer Leverkusen im Januar mit einer hohen Geldstrafe statt wie befürchtet mit einem Zuschauerausschluss davon.
Das DFB-Sportgericht verurteilte den Fußball-Bundesligisten zur Zahlung von 100 000 Euro.
„Es handelt sich zwar um eine Rekordstrafe für Eintracht Frankfurt, aber wir haben dem Antrag des Kontrollausschusses im Bewusstsein unserer sportgerichtlichen Vorbelastung zugestimmt“, erklärte Vorstandsmitglied Axel Hellmann.
Er kündigte außerdem an, die mit Hilfe der Polizei identifizierten 14 Täter vom Januar möglicherweise zur Verantwortung zu ziehen. „Wir werden jetzt die weiteren Schritte einer möglichen Inregressnahme der einzelnen Täter prüfen“, meinte Hellmann.
Die Frankfurter Fans hatten während der Partie in Leverkusen am 19. Januar Bengalos abgebrannt und Leuchtraketen auf das Spielfeld geschossen. Das Spiel wurde daraufhin unterbrochen. Die Eintracht hatte lange eine härtere Strafe befürchtet, weil sie nach mehreren Zwischenfällen in der Zweitliga-Saison 2011/12 unter besonderer Beobachtung des DFB stand. So durfte zum Beispiel das Hinspiel gegen Leverkusen nur vor 31 500 Zuschauern stattfinden.
Bei der Verhandlung am Mittwoch hielten das Sportgericht und der DFB-Kontrollausschuss den Frankfurtern aber zugute, dass sie sich besonders um eine Identifizierung der Täter bemüht hatten und durch einen ständigen Dialog mit ihren Fans und auch ein neues Präventions- und Sicherheitskonzept weitere Vorfälle in der Rückrunde verhindern konnten. „Im Zuge der Neuorientierung der Rechtsprechung und den Bemühungen der Eintracht in den letzten Monaten war dieses Strafmaß gerade noch vertretbar“, sagte der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner dem Hessischen Rundfunk.