Gewinner & Verlierer der Bundesliga-Hinrunde

München (dpa) - Hinter all den Zahlen in der Fußball-Bundesliga stehen vor allem einzelne Figuren, die für Erfolg und Misserfolg ihrer Clubs Verantwortung tragen. Die Nachrichtenagentur dpa dokumentiert einige Gewinner und Verlierer der ersten Saisonhälfte.

GEWINNER:

Bayern-Gemeinschaft: Uli Hoeneß, der starke Mann beim FC Bayern, holte erst Jupp Heynckes zurück und stellte ihm dann mit Matthias Sammer ein weiteres Alphatier zur Seite. Viele sagten: Das klappt nie. Unter dem Strich aber steht eine sportlich glänzende Bilanz. Und zumindest nach außen halten die drei und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge als Einheitsquartett zusammen.

Marco Reus: Der Fußballer des Jahres führte Gladbach fast in die Champions League und legte nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund nochmals an Klasse zu. Reus kombiniert Schusskraft mit Schnelligkeit und grandiosen Fähigkeiten am Ball, ist selbst aus dem inzwischen bestens besetzten deutschen Mittelfeld mit Özil, Müller, Götze & Co. nicht mehr wegzudenken. Dem 23-Jährigen winkt die große Karriere.

Hamburger Hoffnungsträger: Als Rafael van der Vaart zurück kam in seine Lieblingsstadt Hamburg, feierten ihn die Anhänger und der Boulevard wie einen Sonnengott. Von jetzt auf gleich wurde er zur Führungsfigur eines Teams, das bis in den Tabellenkeller abgerutscht war. Neben dem Niederländer drehte auch Torwart René Adler trotz dreier Gegentore am Samstag gegen seinen Ex-Club Leverkusen groß auf.

Armin Veh: Nach seinem Meisterjahr in Stuttgart lief beim Trainer fast gar nichts mehr zusammen. Die Wahlstationen in Wolfsburg und beim HSV endeten ziemlich desaströs, also ging Veh nach monatelanger Auszeit eine Liga tiefer nach Frankfurt. Er schaffte nicht nur den Wiederaufstieg, sondern baute auch eine mit zahlreichen Youngsters gespickte Mannschaft auf, die jetzt das ganze Oberhaus überrascht.

Christian Streich: Er kam im Frühjahr als eine Art Notlösung und hat sich mit großer Authentizität in der Bundesliga durchgesetzt. Nach Jahren als Jugendtrainer entwickelte Christian Streich den SC Freiburg mit wenig Geld zu einem Club, der sich zumindest in dieser Saison kaum Sorgen um den Ligaverbleib machen muss. Und bleibt selbst immer ganz bescheiden. Sein Erfolgscredo: Erfolg geht nur zusammen.

VERLIERER:

Felix Magath: Der einstige Alleinherrscher steht inzwischen recht alleingelassen da. Vom guten Namen, den sich Magath durch seine Zeit beim FC Bayern und die Meisterschaft mit Wolfsburg 2009 gemacht hat, ist nach seiner zweiten VfL-Amtszeit nahezu nichts übriggeblieben. Äußerst fraglich, ob Magath in der Bundesliga überhaupt noch eine Chance bekommt. Präsenz zeigt er jetzt allenfalls noch auf Facebook.

Bayerische Kellerteams: Ganz oben thront der Rekordmeister - ganz unten in der Tabelle versammelt sich der Rest aus dem Freistaat. Der 1. FC Nürnberg ist in der Liga noch nicht verloren; Greuther Fürth und der FC Augsburg sind dagegen drauf und dran, die letzten beiden Plätze unter sich auszumachen. Je neun Punkte zur Winterpause sind klare Ansagen. Aussichten, drinzubleiben, sind kaum noch da.

Arjen Robben: Nichts Neues beim „Glasmann“, wie er wegen seiner Verletzungsanfälligkeit gerne genannt wird. Es ist die immer gleiche Geschichte: Erst ist Robben bestens aufgelegt, dann verletzt er sich. Im Herbst laborierte er wochenlang an Muskelbeschwerden und löste gar Irritationen um ein Karriereende aus - mit 28 Jahren. Inzwischen zwingt ihn ein Muskelfaserriss zur Pause - seit mehr als einem Monat.

Dietmar Hopp: Seit dem Rückzug von Erfolgstrainer Ralf Rangnick, der 1899 Hoffenheim von der Regionalliga ganz nach oben brachte, läuft's nicht mehr bei Hopps Baby. Weiter ist der Milliardär mit viel Geld zur Stelle, aber beim Personal hakt es: Rangnicks Nachfolger Pezzaiuoli, Stanislawski und Babbel versagten alle, auch auf dem Feld enttäuschten die meisten Zugänge. Jetzt herrscht große Abstiegsangst.

Huub Stevens: Der Schalker „Jahrhunderttrainer“ ist Geschichte. Stevens zweite Amtszeit in Gelsenkirchen endete nach dem letzten Vorrunden-Spieltag und sechs sieglosen Spielen in Serie. Am Ende hatte der 59-Jährige oft nur noch griesgrämig gewirkt und kaum Hoffnung auf Besserung aufkommen lassen. Zuvor war immerhin der Einzug ins Champions-League-Achtelfinale geglückt.