Hertha will Partyschreck sein - Preetz: Bayern-Dominanz
Berlin (dpa) - Eine spezielle Überraschung für Pep Guardiola hat Hertha BSC nicht vorbereitet. „Nein, das ist nicht unsere Aufgabe. Und wenn es wirklich so kommt, dann werden wir ihm herzlich gratulieren“, sagte Berlins Manager Michael Preetz.
Am liebsten würde er aber mit seinem Team den Partyschreck spielen und den Titelgewinn des FC Bayern schon am 27. Spieltag verhindern. „Beim Hinspiel konnten unsere Jungs zeigen, dass es großen Spaß macht. Wir hatten die Bayern beim 2:3 mindestens am Rande eines Punktverlustes, vielleicht sogar einer Niederlage“, bemerkte Preetz.
Die Vorzeichen sind an diesem Dienstag im Olympiastadion eindeutig: Der zuletzt schwächelnde Tabellen-Neunte braucht schon ein kleines Wunder, um die Rekordfeier der Bayern zu verschieben. „Wir müssen als Team annähernd eine Leistung abrufen wie in München“, forderte Hertha-Coach Jos Luhukay: „Das sind die Momente, in denen man noch mehr Anerkennung bekommen kann.“
Allerdings steckt der Aufsteiger nach einer starken ersten Halbserie 2014 in einem sportlichen Tief. „Wir sind nicht in der gleichen Phase wie beim ersten Spiel“, räumte Luhukay vor der Heimpartie vor 76 197 Fans im ausverkauften Olympiastadion ein. Hertha ist vier Spiele ohne Sieg, hat in diesem Jahr zu Hause überhaupt noch nicht gewonnen.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit lobte seinen Club vor der Herkulesaufgabe nochmals für die bisherige Saison: „Bei allen Schwierigkeiten jetzt nach dem Ende der Winterpause gerade bei Heimspielen ist es eine tolle Leistung von Hertha.“ Der Aufsteiger habe sich „gleich wieder etabliert“ - und das würde ja bis Saisonende so bleiben. Dann müsse man Hertha in der kommenden Saison „noch besser“ aufstellen, „um eine Kontinuität und Beständigkeit zu haben, die noch bessere sportliche Leistungen ermöglicht.“
Vor allem die längerfristigen Ausfälle von Kapitän Fabian Lustenberger oder Mittelfeldkämpfer Tolga Cigerci bringen Hertha derzeit aus dem Rhythmus. „Wir werden versuchen, so gut wie möglich unsere Leistung im positiven Sinn umzusetzen“, versprach der Luhukay. Ein wenig aber fehlt auch dem Niederländer die Überzeugung: „Wir müssen sehen, wie weit wir in der Lage sind, Widerstand zu leisten.“
Generell werde die erdrückende nationale Dominanz der Bayern noch über Jahre anhalten, meinte Preetz. „Ich sehe im Moment in der Liga keine Mannschaft, die in der Lage ist, in den nächsten Jahren den Abstand zu Bayern München zu verkürzen. Dieser Verein hat sich seinen Status einfach durch herausragende Arbeit in den vergangenen vier Jahrzehnten verdient“, erklärte der Geschäftsführer Sport des Berliner Vereins in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.
Ein wenig Hoffnung aber bleibt für das aktuelle Duell: „Wir haben ein fantastisches Spiel gemacht in München und wissen, dass an einem Tag, an dem für uns vieles, wenn nicht alles zusammenkommen muss, reichen kann, um gegen die Bayern zu punkten“, sagte Manager Preetz.
Von Beginn an abschreiben wird Luhukay die Partie natürlich nicht: „Ob in einer guten oder weniger guten Phase: Wenn Bayern München kommt, hat man vielleicht eine Zehn-Prozent-Chance zu gewinnen. Wir müssen versuchen, unser Spiel umzusetzen und den Fans etwas zu bieten“, sagte der Trainer.