Hoeneß hofft auf Umsatz-Rekord
München (dpa) - Die Erfolge in der Champions League geben dem FC Bayern München auch finanziell einen weiteren Schub.
Nach einem Konzernumsatz von 328,5 Millionen Euro in der Saison 2010/11 wird in der laufenden Spielzeit rekordverdächtig die 350-Millionen-Euro-Marke geknackt. Das sagte Präsident Uli Hoeneß in einem Interview des Magazins „Focus“. In der Saison 2009/2010 lag der Konzernumsatz mit 350,2 Millionen Euro ebenfalls über dieser Marke.
Wie hoch dabei der Gewinn sein wird, hängt nach Angaben des Vereins-Oberhauptes auch vom Ausgang des Champions-League-Finales gegen den FC Chelsea ab. „Zwischen 10 und 20 Millionen Euro sollten als Konzerngewinn auf jeden Fall übrig bleiben“, betonte Hoeneß. Der Konzerngewinn der Vorsaison hatte 1,3 Millionen Euro betragen.
Mit Trainer Jupp Heynckes, dessen Vertrag bis 2013 läuft, will sich Hoeneß in der nächsten Saison „ganz gemütlich zusammensetzen und besprechen, wie es weitergeht. Sollte er nicht weitermachen, was ich respektieren würde, bin ich überzeugt, dass er uns sogar bei der Suche nach einem neuen Trainer helfen würde“, sagte der Bayern-Präsident in dem Interview.
Auf die Frage, ob er sich Real Madrids Trainer José Mourinho als Coach der Münchner vorstellen könnte, nannte Hoeneß den Namen des scheidenden Trainers des FC Barcelona. „Ich glaube, er müsste schon Deutsch können. Wenn die Sprachbarriere nicht wäre, würde ich sagen, dass Pep Guardiola sicherlich einer für uns wäre.“
Langfristig bis 2016 ist indes Jürgen Klopp vom Pokal-Final-Gegner Borussia Dortmund an seinen Club gebunden. Große Sorgen, dass Spieler die Meistermannschaft verlassen, macht sich der Coach nicht. „Vor zwei Jahren hieß es, dass Mats Hummels bald zurück zu den Bayern geht und Neven Subotic sich nach England verabschiedet. Jetzt sind die Namen halt mal andere. Klar, die Berater pokern, die Spieler pokern selbst ein bisschen, aber am Ende wird Lewy (Stürmer Robert Lewandowski/Anm.d.Red.) ebenso bleiben, wie Mats und Neven und Mario Götze geblieben sind. Im Fußball bewirkt eine Gemeinschaft viel mehr, als mancher Außenstehende denkt“, betonte Klopp in der „Süddeutschen Zeitung“ vor dem DFB-Pokal-Endspiel in Berlin.
Im Fall von Shinji Kagawa betrachtet es Klopp „schon als positiv, dass Shinji sich offenbar wahnsinnig schwer damit tut, eine Entscheidung gegen unsere Gruppe zu treffen. Es war immer sein Traum, in England zu spielen. Aber ich glaube, jeder, der von uns weggeht, trägt allergrößte Zweifel in sich, ob er die richtige Entscheidung trifft“, führte der BVB-Trainer aus.
Im Kampf um die Spitzenposition im deutschen Fußball hält es Ex-Nationalspieler Günter Netzer für eine „gewagte Prognose“, dass die Borussia auf Dauer den Bayern ebenbürtig sein könnte. „Die Dortmunder haben seit zwei Jahren eine bewundernswerte Leistung im nationalen Bereich vollbracht. Bayern einzuholen oder sogar zu überflügeln, dazu braucht es aber mehr Zeit, und dazu braucht es auch mehr internationale Erfolge. Die Bayern leben das ja seit Jahrzehnten vor, das ist nicht von heute auf morgen aufzuholen“, sagte Netzer in einem Interview der „Welt“.