Hopfner ist ein Platzhalter
Es wird so schnell nicht aufhören: Gestern kam die Meldung, dass Uli Hoeneß der Ausschluss aus der „Hall of Fame“ des deutschen Sports droht. Der zurückgetretene Bayern-Präsident wäre damit der erste von 70 Persönlichkeiten, der seinen Platz in der von der Deutschen Sporthilfe 2006 begründeten Ruhmeshalle räumen müsste.
Das ist entehrend, aber gewiss nicht das größte Problem des 62-Jährigen. Für den FC Bayern hat die Zeit ohne seinen spiritus rector begonnen. Und erst die Entwicklung des Clubs und seiner neuen Hauptdarsteller in den kommenden Monaten wird zeigen, ob für Hoeneß nach seiner Haftstrafe Platz sein kann, oder besser: muss. Vorbereitet ist diese Rückkehr zweifellos. Denn der farblose und öffentlichkeitsscheue Karl Hopfner als designierter Bayern-Präsident ist nicht mehr als ein Platzhalter für Hoeneß — und dürfte gerade deshalb durchaus bewusst gewählt sein.