Kehl als eingewechselter Matchwinner
Gelsenkirchen (dpa) - Zunächst musste er sich mit einem Platz auf der Bank begnügen. Dann aber wurde Sebastian Kehl dennoch zum Matchwinner. Dank seines Treffers zum 2:1 „auf“ Schalke baute Dortmund die Tabellenführung auf acht Punkte aus.
Beihilfe zum dritten Saisontor des erst zur 2. Halbzeit eingewechselten Mittelfeldspielers leistete der ehemalige Dortmunder und Kehl-Freund Christoph Metzelder. Die Nachfragen über den BVB-Kapitän veranlasste Trainer Jürgen Klopp zu einem Loblied: „Er ist ein außergewöhnlicher Mensch. Er giert nach dieser Meisterschaft wie kein anderer in der Mannschaft.“
Der 32 Jahre alte Routinier galt vielen Beobachtern als Auslaufmodell. Verletzungen warfen ihn in seinem Kampf um einen Stammplatz häufig zurück. So musste er sich im vorigen Meisterjahr mit sechs Einsätzen begnügen. Doch ihm gelang ein starkes Comeback. Keiner im BVB-Kader erfüllte die Aufgaben im defensiven Mittelfeld zuletzt so zuverlässig. Es passt ins Bild von einem Musterprofi, dass er die anfängliche Reservistenrolle „auf“ Schalke klaglos ertrug. Der Dank für den Treffer galt seinem fünfjährigen Sohn Luis, der ihn immer wieder kritisierte, wie Kehl schmunzelnd verriet: „Er hat mich unter Druck gesetzt, weil ich zu wenige Tore schieße.“