Kroos zu Real? - Spieler dementiert Einigung
Rio de Janeiro (dpa) - Die Anzeichen für einen Wechsel von Toni Kroos zu Real Madrid verdichten sich, doch noch will der Bayern-Profi den spektakulären Transfer nicht bestätigen. „Es ist nichts entschieden.
Und während der WM wird auch nichts passieren“, sagte der Mittelfeldspieler.
Allerdings schloss Kroos den von der spanischen Sportzeitung „Marca“ bereits als perfekt gemeldeten Wechsel zum Champions-League-Sieger um Superstar Cristiano Ronaldo nicht aus. „Ich konzentriere mich jetzt zu 100 Prozent auf die WM. Sobald die vorbei ist, wird eine Entscheidung gefällt und auch bekanntgegeben.“
„Marca“ hatte gemeldet, dass sich die Bayern mit den Königlichen auf einen Transfer des Nationalspielers geeinigt hätten. Demnach wird der Mittelfeldspieler die Bayern in diesem Sommer für eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro verlassen. „¡Hecho!“, titelte die Zeitung am in großen Lettern - zu Deutsch: „Endlich geschafft!“ „Ich kann nicht bestätigen, dass irgendetwas perfekt ist“, sagte Kroos.
Die Bayern gaben zu den Spekulationen keinen Kommentar ab. Dafür äußerte sich Bundestrainer Joachim Löw in der Pressekonferenz vor dem Frankreich-Spiel zu der heiß diskutierten Personalie. „Die Meldung ist nicht richtig, dass etwas unterschrieben ist. Toni ist in der Sache außen vor und hat keinen persönlichen Kontakt zum Verein“, erklärte Löw. Aber auch er kündigte für die Zeit nach der WM eine Entscheidung an.
Schon zu Wochenbeginn hatte die in Madrid erscheinende „Marca“ - so etwas wie das Hausblatt von Real - vermeldet, der deutsche und der spanische Rekordmeister befänden sich in finalen Verhandlungen über einen Wechsel des 24-Jährigen. Kroos hat als einziger Stammspieler der Münchner keinen längerfristigen Vertrag an der Isar. Sein Kontrakt beim Doublesieger läuft im Juni 2015 aus - dann könnte er den Bundesliga-Primus ablösefrei verlassen.
Bei den „Galaktischen“ von Trainer Carlo Ancelotti soll Kroos nach „Marca“-Angaben einen Fünfjahresvertrag bis 2019 und ein Gehalt von fünf Millionen Euro netto pro Saison erhalten. Das Geld hätte aber nicht den Ausschlag für Real gegeben, behauptete die Zeitung. Der angeblich ebenfalls interessierte FC Chelsea habe Kroos nämlich sogar acht Millionen Euro pro Spielzeit angeboten, hieß es. Zuletzt waren auch Manchester United mit Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal und der FC Barcelona als Interessenten für Kroos gehandelt worden.
Nun soll aber Real das Rennen um den gebürtigen Greifswalder gemacht haben, der an diesem Freitag in Rio de Janeiro mit der deutschen Nationalmannschaft im WM-Viertelfinale gegen Frankreich spielt.
Kroos untermauerte zuvor noch einmal, dass während des Turniers in Brasilien definitiv kein Deal zustande kommen könne, weil sich der Spielmacher ganz auf den Kampf um die WM-Krone konzentrieren wolle. Im Gegensatz zu Vereinskollegen wie Arjen Robben, Thomas Müller und Philipp Lahm hatte er sich mit dem FC Bayern vor der Abreise nach Südamerika nicht auf einen neuen Kontrakt einigen können.