Lage für Nürnberg und Braunschweig spitzt sich zu
Berlin (dpa) - Die Situation für den 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig wird im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga immer bedrohlicher.
Drei Tage nach der Trennung von Gertjan Verbeek verloren die Franken beim FSV Mainz 05 mit 0:2 (0:2) und liegen weiter einen Punkt hinter dem Relegationsplatz. Bei zwei ausstehenden Partien unterlag Schlusslicht Braunschweig ebenfalls mit 0:2 (0:0) bei Hertha BSC. Der FC Bayern München feierte drei Tage vor dem Champions-League-Duell mit Real Madrid beim 5:2 (1:2) das erhoffte Erfolgserlebnis, offenbarte aber auch deutliche Schwächen.
Der VfL Wolfsburg bleibt nach dem 2:2 (1:0) gegen den SC Freiburg hinter dem Qualifikationsplatz zur Champions League. Eintracht Frankfurt ist der Klassenverbleib durch das 0:0 bei 1899 Hoffenheim kaum noch zu nehmen. Im Spitzenspiel trennten sich Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund 2:2 (2:2).
Nürnbergs Interimstrainer Roger Prinzen erlebte einen denkbar schlechten Einstand: Nach einem Freistoß von Johannes Geis erzielte Shinji Okazaki nach einer halben Stunde per Kopf sein 14. Saisontor - häufiger hat noch kein Japaner in einer Bundesliga-Spielzeit getroffen. Kurz vor der Pause erhöhte Christoph Moritz (44. Minute). Damit blieb der erneute Trainerwechsel bei den Franken wirkungslos. Mit neun Niederlagen aus den vergangenen zehn Spielen und ausstehenden Partien gegen Hannover 96 und beim FC Schalke 04 schwindet die Hoffnung beim FCN mehr und mehr. Für die Mainzer war es hingegen ein großer Schritt zur Teilnahme an der Europa League.
Braunschweig verpasste den Sprung auf den 17. Platz, den der Aufsteiger letztmals am 12. Spieltag innehatte. John Anthony Brooks (61.) und Sami Allagui (77.) sorgten für den ersten Berliner Heimsieg 2014. Eintrachts Torwart Daniel Davari machte insgesamt einen unsicheren Eindruck.
Nach einem Stotterstart funktionierte die Bayern-Offensive vor dem Rückspiel gegen Real, die Abwehr präsentierte sich wie schon zuletzt jedoch unkonzentriert und ungeordnet. Beim 0:1 durch Theodor Gebre Selassie war die Defensive schlecht gestaffelt (10.), der Tscheche schloss eiskalt gegen Manuel Neuer ab. Vor dem zweiten Bremer Treffer ließ Aaron Hunt (36.) den schon in Madrid unglücklichen Jerome Boateng mit einer einfachen Täuschung ins Leere laufen.
Mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich konnte der in die öffentliche Kritik geratene Franck Ribéry (20.) glänzen, beim 2:2 verwertete Claudio Pizarro (53.) eine Kopfballvorlage von Thomas Müller und profitierte danach vom Zuspiel von David Alaba (56.). Bastian Schweinsteiger machte den Dreierschlag binnen acht Minuten perfekt. Arjen Robben sorgte für den Endstand (74.).
Im Kampf um den Qualifikationsplatz zur Champions League konnte Wolfsburg den Konkurrenten Leverkusen vor dessen Spitzenspiel gegen Dortmund nicht unter Druck setzen. Ivan Perisic sorgte schon nach vier Minuten für das frühe 1:0, Freiburgs Ahmed Mehmedi konnte jedoch ausgleichen (61.). Die erneute Führung von Perisic (70.) egalisierte Marco Terrazzino (83.). Bei 36 Punkten ist den Breisgauern der Klassenverbleib kaum noch zu nehmen. Mit der gleichen Ausbeute ist die Situation für Hannover 96 nach dem 0:0 gegen den VfB Stuttgart am Freitagabend ebenfalls komfortabel.
Leverkusen bleibt einen Zähler vor Wolfsburg, verpasste es aber den Rückstand auf den FC Schalke auf dem Königsklassenplatz drei deutlich zu verkürzen. Lars Bender (7. Minute) und Gonzalo Castro (35.) erzielten die Tore für den Werksclub, Oliver Kirch (29.) und Marco Reus (39./Handelfmeter) schossen die Treffer für den BVB.
Vor der Partie des Tabellen-16. Hamburger SV am Sonntag beim FC Augsburg liegt Eintracht Frankfurt ebenfalls neun Punkte vor den Hanseaten. Hoffenheim verspielte durch das 0:0 auch die letzte theoretische Mini-Chance auf das internationale Geschäft. Eintracht-Keeper Kevin Trapp hielt einen Strafstoß von Roberto Firmino (84.), nachdem er Modeste gefoult hatte. Dieser sah nur eine Minute später Rot wegen Tätlichkeit.