Michael Ballack zieht es in die US-Profiliga

Berater Michael Becker sieht den „Capitano“ im Sommer bei einem Klub in der MLS.

Leverkusen. Eine schöne Geschichte ist es nicht, aber sie nähert sich zumindest ihrem Ende. Bayer Leverkusen und Michael Ballack, es passte nie wirklich. Bayer hatte andere Ideen mit dem einstigen Weltstar des deutschen Fußballs. Und auch Ballack hatte sich das alles anders vorgestellt. Am schmerzlichsten für den „Capitano“ war die Erkenntnis, dass der Bundestrainer keinen Gedanken mehr an ihn verschwendete. Ein unwürdiger Abschied für einen verdienten Nationalspieler. Aber Michael Ballack schaut jetzt nach vorne, weil Zurückschauen ohnehin nichts bringt. Der Wechsel in die amerikanische Fußball-Liga MLS scheint so gut wie perfekt. „Bald ist der 16. Juli. Ich bin sicher, dass man Michael dann irgendwo in der MLS zusehen kann“, sagte Ballacks Berater Michael Becker dem Internetportal goal.com. Der Vertrag in Leverkusen endet nach dieser Saison. Zuletzt hatte Ballack stets eine Tendenz in Richtung USA erkennen lassen.

Ob es mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorher noch ein versöhnliches Ende nehmen kann, steht dahin. Sicher ist, dass Präsident Wolfgang Niersbach an einer Versöhnung größtes Interesse hat. „Wir haben immer wieder gesagt, wie sehr wir ihn schätzen, und wir haben auch nie vergessen, was er in 98 Länderspielen für die Nationalmannschaft geleistet hat. Michael kennt meine persönliche Meinung zu dem ganzen Vorgang, wir sind daran interessiert, mit ihm ins Reine zu kommen, weil er das einfach auch verdient hat“, sagte Niersbach zuletzt. Eine Reaktion von Michael Ballack darauf gibt es nicht. Und auch in Leverkusen wollen sie nicht mehr so gerne über Michael Ballack sprechen. „Es ist alles gesagt zu diesem Thema“, sagt Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.

Bayer-Trainer Robin Dutt ist das Thema ebenfalls leid: „Michael gehört zu unserem Kader wie alle anderen auch. Wir streben einen versöhnlichen Abschied in Leverkusen an.“ Und dann ab über den großen Teich. Nordamerika. Wie Ballacks Freund Torsten Frings, der mit Toronto mittlerweile auf einem guten Weg ist. Frings ist der Star der Truppe. Das möchte Michael Ballack auch noch einmal sein. Allerdings scheinen sich die Chancen bei den New York Red Bulls zunächst zerschlagen zu haben. Red-Bulls-Manager Eric Soler will Stephen Ireland von Aston Villa holen. „Michael würde gerne in New York spielen. Aber nun scheint es, als habe Soler Versprechungen gegenüber Stephen Ireland gemacht“, sagte Berater Michael Becker.