Ottos Politik-Kurs und sein Spieler namens Paradise

Berlin (dpa) - Otto Rehhagel fühlt sich bekanntlich auch auf dem politischen Parkett wohl. Den Frontalangriff von Jürgen Trittin, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, auf Hertha BSC wollte der Trainer-Oldie lieber nicht kommentieren.

„Lasst das sein“, sagte Rehhagel nach dem 1:0-Sieg in der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen. „Am Sonntag sind meine Frau Beate und ich beim Außenminister zum Abendessen eingeladen. Darauf freue ich mich“, meinte der Coach.

„Ich hätte meinem lieben Otto eigentlich gewünscht, dass er sich das auf seine alten Tage nicht mehr antut, eine Mannschaft zu betreuen, die in ihrem Management derart suizidal veranlagt ist wie Hertha BSC. Der Fisch stinkt immer zuerst am Kopf, wie man bei uns im Norden sagt“, hatte Trittin, ein bekennender Werder-Fan, über die Zeitschrift „Superillu“ verbreitet. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer konterte: „Als Berliner sage ich, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten. Selber Sport treiben bewahrt anscheinend nicht vor Mangel an sportlichem Anstand.“

Rehhagel beschäftigte sich im Hochgefühl seines ersten Sieges mit der Hertha im zweiten Spiel lieber mit seinen Profis. Der 20-jährige Fanol Perdedaj hatte im Mittelfeld ein ansehnliches Bundesliga-Debüt geliefert. „Den Namen konnte ich nicht aussprechen, bei mir heißt er nur noch Paradise“, erklärte der 73 Jahre alte Berliner Trainer. Perdedaj war amüsiert: „Mit Otto ist es lustig.“