Premiere: Hawk-Eye in Darmstadt erstmals im Einsatz
Darmstadt (dpa) - Die Premiere fiel unspektakulär aus. Dass erstmals in der Geschichte der Fußball-Bundesliga die Torlinientechnologie zum Einsatz gekommen war, bekamen die 17 000 Zuschauer in Darmstadt gar nicht mit.
In der 28. Minute hatte Hannovers Kenan Karaman den Ball an die Unterkante der Latte geköpft, von dort prallte das runde Leder auf den Boden - aber nicht hinter die Torlinie. Schiedsrichter Felix Brych ließ daher zurecht weiterspielen, auf seiner Armbanduhr blieb die Information „Goal“ des englischen Systems Hawk-Eye aus.
Allerdings hätte Brych mit seinem Gespann wahrscheinlich auch ohne das neue technische Hilfsmittel erkannt, dass der Ball die Torlinie nicht in vollem Umfang überschritten hatte. Zu klar war die Situation. Da anders als bei der WM 2014 in Brasilien die Szene auf der Stadionleinwand aber nicht angezeigt wurde, wussten die Fans am Böllenfalltor gar nicht, dass sie soeben Zeuge eines historischen Moments waren. Nur die DFL verkündete via Twitter stolz die Premiere.
In den Bundesligastadien waren vor der Saison jeweils 14 Kameras installiert worden - sieben für jedes Tor. Befindet sich der Ball in Tornähe, wird er von allen Kameras erfasst. Eine Software errechnet in Echtzeit aus verschiedenen Winkeln die exakte Ballposition und sendet das entsprechende Signal an den Unparteiischen.