Punkt, Ende, Aus: Augsburg beschwört den Zusammenhalt
Augsburg (dpa) - Seit acht Spielen ohne Sieg, schon deutlicher Rückstand auf die Nicht-Abstiegsränge: Im zweiten Bundesliga-Jahr wird die Lage für den FC Augsburg immer bedrohlicher. Doch der Verein hält zu Markus Weinzierl.
Beim Blick auf den nächsten Gegner hatte Augsburgs wieder einmal glückloser Coach Zuspruch wirklich bitter nötig. „Markus Weinzierl ist unser Trainer. Natürlich wird er nächste Woche gegen den FC Bayern bei uns auf der Bank sitzen. Punkt, Ende, Aus!“, beteuerte Manager Jürgen Rollmann nach dem 1:1 (1:1) gegen den SC Freiburg. Und auch der erneut tief enttäuschte Fußball-Coach der Schwaben, der seit zwei Monaten auf seinen zweiten Sieg als Bundesliga-Trainer wartet, bekräftigte trotz des erneut verpassten Befreiungsschlags: „Die Arbeit macht mir weiter Spaß.“
Nach dem Heimremis, durch das die Schwaben immerhin den letzten Tabellenplatz an den bayerischen Nachbarn SpVgg Greuther Fürth abgaben, hatte Weinzierl fluchtartig den Innenraum der Augsburger Arena verlassen. Und dies lag nicht allein an der Eiseskälte, sondern vor allem an der wieder einmal verpassten Chance auf den so wichtigen Dreier. „Der eine Punkt ist einfach zu wenig“, wusste Weinzierl. „Die Situation ist sehr unbefriedigend, wenn man auf die Tabelle schaut.“
Und das ist freundlich ausgedrückt. Schon deutlichen Rückstand haben die Schwaben auf einen Nicht-Abstiegsplatz, wie Manager Rollmann gnadenlos vorrechnete. „Der Abstand ist jetzt schon sehr groß.“ Und Besserung ist im Endspurt vor der Winterpause nicht in Sicht, am Samstag steht die Großaufgabe gegen den Spitzenreiter an. Da blieb auch FCA-Profi Matthias Ostrzolek nicht viel mehr als Trotz. „Jetzt müssen wir eben im nächsten Heimspiel wieder einen Dreier in Angriff nehmen, auch wenn der Gegner FC Bayern München heißt.“
Dabei hatte Augsburg von harmlosen Breisgauern die Grenzen aufgezeigt bekommen. Zwar war den Hausherren vor 27 144 Zuschauern das Bemühen nicht abzusprechen, sie gingen engagiert zu Werke und beeindruckten den Gegner zumindest in der Anfangsphase. Doch mehr als das Tor von Rückkehrer Tobias Werner (9. Minute) sprang nicht heraus.
Und so kam es, wie es im Abstiegskampf so oft kommt. Jonathan Schmid (29.) glich aus, und plötzlich war die Verkrampfung der Augsburger bis unter das Tribünendach zu spüren. Bis zum bitteren Ende. „Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat alles gegeben“, sagte Weinzierl später mit gesenktem Blick. Und gestand: „Der Druck ist natürlich groß. Jeder hat eben nicht das Selbstbewusstsein im Moment.“
Freiburg durfte zufrieden einen weiteren Auswärtspunkt verbuchen, Augsburg blieb nur die vage Aussicht auf Besserung. „Ich hoffe, dass mit einem Erfolgserlebnis eine Serie zu starten ist“, sagte Weinzierl - und blickte schon einmal nach vorne auf das Hinrunden-Finale in zwei Wochen gegen Tabellen-Nachbar Fürth. Sogar den Rückrunden-Auftakt bei Fortuna Düsseldorf erwähnte Weinzierl. Ob er dann noch an Bord ist?