Punkte und Planungssicherheit für Mainz dank Zidan
Mainz (dpa) - Mohamed Zidan durfte sich nach dem 2:1 (2:0) gegen den 1. FC Nürnberg gleich doppelt freuen. Der Ägypter traf im sechsten Spiel für den FSV Mainz 05 zum sechsten Mal und kassierte für die gewonnene Wette mit Manager Christian Heidel einen Einkaufswagen voll mit Windeln für Sohn Adam.
„Das hatte ich ihm versprochen“, sagte Heidel, der auch dank der Treffsicherheit des kleinen Ägypters Planungssicherheit für eine weitere Saison in der Fußball-Bundesliga erhält. Die Heimstärke - seit sieben Spielen sind die 05er in ihrer schmucken Arena ungeschlagen - kann eine nicht überzeugende Saison zu einem guten Ende führen.
Der Ägypter, der wie einige Mitspieler unter der Woche von einem grippalen Infekt geplagt wurde, hielt sich nach der begeisternden Startphase und dem kämpferischen Kraftakt am Ende verbal zurück. Er wolle nicht immer im Mittelpunkt stehen, ließ er mitteilen. „Sechs Tore sind wie ein Märchen für ihn. Er blüht auf und zeigt sein Können“, lobte 05-Clubchef Harald Strutz. Heidel hatte an den Fähigkeiten nie Zweifel. „Er hat mir bei den Verhandlungen zehn Tore versprochen - sonst hätte ich ihn gar nicht geholt“, sagte der Manager schmunzelnd. Trainer Thomas Tuchel sah die Leistung kritischer. „Er kann besser spielen. Man hat gemerkt, dass er unter der Woche im Bett lag. Er hat nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen.“
Der mutige Schritt der Mainzer, nach der erfolgreichen Vorsaison mit Tabellenplatz fünf und den Abgängen der Leistungsträger André Schürrle und Lewis Holtby gleich 15 Neue zu holen, zahlt sich langsam aus. Nicolai Müller, der nach 57 Sekunden das 1:0 erzielte, ist einer der neuen Hoffnungsträger. „Er hat einen Leistungssprung gemacht. Jetzt muss er das auch mal auswärts bestätigen“, sagte Tuchel. Auch die Entwicklung von Eric Maxim Choupo-Moting, der vor Müllers Tor innerhalb von 20 Sekunden zweimal den Pfosten traf, ist das Verdienst des Trainers. Bei anderen wird auf den Durchbruch gewartet.
Große Änderungen wird es im Sommer bei den Mainzern nicht geben. Ein, vielleicht zwei Zugänge solle es geben, erklärte Heidel, der nur fünf auslaufende Verträge zu bearbeiten hat. Eine ganz wichtige Personalie ist für den 05-Manager die vorzeitige Verlängerung mit Jan Kirchhoff, der noch bis 2013 gebunden ist. „Er spielt in den nächsten Jahren eine elementare Rolle“, erklärte Heidel.
Kirchhoff stand für Kapitän Nikolce Noveski in der Innenverteidigung. Der Mazedonier reagierte gereizt auf die Rückstufung. „Ich habe acht Jahre durchgespielt“, meinte Noveski. Heidel will von einem Wachwechsel indes nichts wissen. Klare Worte gab es für Adam Szalai wegen seiner Gelb-Roten Karte. „Eine Schwalbe braucht kein Mensch“, sagte Tuchel zu der Szene in der 84. Minute.
Nach drei Siegen riss die Serie der Nürnberger, die mit 31 Punkten aber auch auf gutem Weg zum Klassenerhalt sind. Trainer Dieter Hecking zog Positives aus der zweiten Halbzeit. „Da waren wir fantastisch“, meinte der „Club“-Coach. Aber auch ihm blieb nicht verborgen, dass seine Spieler kaum Chancen herausspielten. Beim Anschlusstreffer von Daniel Didavi (64.) half der angeschossene Kirchhoff mit. Der Grund der Niederlage lag in den ersten 20 Minuten. „Einige waren wohl noch zwischen Nürnberg und Mainz. Mit 70 Minuten auf dem Platz kannst du nicht gewinnen“, grantelte Hecking, der mit seinem Team gegen Wolfsburg wieder in die Erfolgsspur zurück will.