Scouting-Politik Rangnick verteidigt Brandrede: Nachjustierung notwendig

Mönchengladbach (dpa) - Ralf Rangnick hat seine Brandrede zur Scouting-Politik und Nachwuchsförderung von RB Leipzig verteidigt und bekräftigt.

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„Es ist dringend notwendig, dass wir da jetzt nachjustieren“, sagte der Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten dem Bezahlsender „Sky“ vor dem Verfolgerduell der Fußball-Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach.

Als er zu RB gekommen sei, habe es keine Scouting- und auch keine medizinische Abteilung geben, sagte der 59-Jährige. Vor fünfeinhalb Jahren habe RB gute Viertligaspieler gesucht, vor viereinhalb Jahren gute Drittligaspieler, sagte Rangnick. „Seit Beginn dieser Saison brauchen wir gute Spieler, die selbst Champions-League-Niveau haben.“

Die Suche nach einem Ersatz für Linksverteidiger und Nationalspieler Marcel Halstenberg nach dessen Kreuzbandriss war erfolglos geblieben. Aus dem Nachwuchs der Leipziger war kein Spieler aus Sicht der RB-Verantwortlichen infrage gekommen.

Rangnick hatte daraufhin am Freitag gravierende strukturelle und personelle Veränderungen angekündigt. „Wir werden uns jetzt so aufstellen, dass wir in den nächsten Sommertransferperioden jeden Spieler auf der ganzen Welt kennen — jeden in Deutschland, jeden in Europa, oder China, Japan oder scheiß egal, wo es Fußballspieler gibt“, hatte Rangnick gesagt. Es brauche aber auch Zeit, betonte er am Samstag: „Wir können nicht blindlings Positionen austauschen.“

Ohne genauere Maßnahmen zu nennen, kündigte auch Trainer Ralph Hasenhüttl nach den Erfahrungen der Winter-Transferperiode an: „Ich kann ihnen versprechen, dass wir im Sommer anders agieren werden.“

Klar ist bereits jetzt, dass die Leipziger in Naby Keita einen ihrer wichtigsten Spieler ab dem Sommer nicht mehr zur Verfügung haben. Der Mittelfeldspieler, der maßgeblichen Anteil am sensationellen Premierenjahr der Leipziger in der Bundesliga mit dem zweiten Platz und dem direkten Einzug in die Champions League hatte, wird zum FC Liverpool wechseln.