Revierclubs setzen auf Jugend
Schalke 04 und der BVB gehören zu den fünf jüngsten Teams. Der Erfolg leidet darunter nicht.
Düsseldorf. „Es gibt keine alten und jungen Spieler, nur gute und schlechte.“ Der Spruch von Otto Rehagel wird von Trainern und Sportdirektoren immer mal wieder herausgeholt, wenn bei Misserfolg der Vorwurf aufkommt, die eigene Mannschaft sei „zu jung“ oder „zu alt“. Dass weder ganz hungrige noch sehr erfahrene Teams den Erfolg garantieren, zeigt ein Vergleich des Altersdurchschnitts der Teams in der Königsklasse.
Die beiden jüngsten Mannschaften, der RSC Anderlecht (Durchschnittsalter: 22,7 Jahre) und Ajax Amsterdam (23,3), sind nach drei Spieltagen noch sieglos und stehen jeweils am Tabellenende ihrer Gruppen. Auch das drittjüngste Team Celtic Glasgow (24,5) musste neben einem Sieg bereits zwei Niederlagen einstecken.
Doch die deutschen Klubs Borussia Dortmund und Schalke 04, die sich Platz vier der jüngsten Mannschaften teilen (beide 25 Jahre), haben sehr gute Chancen auf das Achtelfinale. Beim BVB sind sogar viele Stammspieler wie Marco Reus (24) oder Ilkay Gündogan (23) noch jünger, Torwart Roman Weidenfeller vermasselt den Schnitt mit seinen 33 Jahren etwas. Mit Julian Draxler (20) und Max Meyer (18) drücken bei Schalke 04 zwei Spieler aus der eigenen Jugend das Durchschnittsalter.
Die Mannschaft mit dem höchsten Durchschnittsalter Juventus Turin (28,6) ist nach drei Spielen noch sieglos und kämpft noch um das Achtelfinale. Auch Zenit St. Petersburg als zweitältestes Team der Königsklasse (28,5) spielt in einer der schwächeren CL-Gruppen G bisher keine dominante Rolle. Dagegen zeigten der FC Chelsea (28,1) und Manchester City (27,4) mit jeweils zwei Siegen ihre Klasse.
Die Titelfavoriten wie der FC Bayern München, Real Madrid oder Paris St. Germain haben dagegen ein Durchschnittsalter von rund 26 Jahren. Dass diese Teams mit über die höchsten Kader-Etats verfügen, verdeutlicht aber, dass es anstatt des Durchschnittsalters wohl auch andere Faktoren sind, die den Erfolg garantieren.