Sammer zum Trainerroulette: „Chaos von außen“
Frankfurt/Main (dpa) - Matthias Sammer hat das aktuelle Trainer-Roulette in der Bundesliga kritisiert.
„Überrascht hat mich die Diskussion um die Trainer und Vereine. Es macht keinen guten Eindruck, weil wir neben den ganzen Entscheidungen auch mal wieder über sportliche Dinge diskutieren sollten“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im TV-Sender Sky. „Ich finde, da sieht es im deutschen Fußball nicht so gut aus, wie manche denken.“
Sammer sprach sich dafür aus, über eine ähnliche Regel wie in Italien und Spanien nachzudenken. Dort darf ein Trainer innerhalb einer Saison nicht zwei oder mehr Mannschaften betreuen. Er sei der Meinung, „dass wir Systeme im Interesse der Inhalte vielleicht reglementieren müssen. Wenn das zum Schutz dient, sollte man zumindest darüber nachdenken.“
Der 43-Jährige hatte Anfang des Jahres eine Offerte des Hamburger SV abgelehnt und ist nun nach eigener Aussage „froh, beim DFB zu sein, auch weil ich das Chaos etwas von außen betrachten kann“. Sammer bedauerte: „Wir führen keine sportliche Diskussion in Deutschland, sondern nur noch personelle und strukturelle Diskussionen.“ Er wies darauf hin, dass die Bundesliga nur mit dem FC Schalke 04 im Viertelfinale der Champions League vertreten sei und in der Europa League überhaupt nicht mehr. „Wenn das unser Anspruch ist, sich zu freuen, dass wir den vierten Champions-League-Stammplatz wiederbekommen - dann macht mir das Bauchschmerzen.“