Schaaf zu Trainer-Chaos: „Keine gute Entwicklung“
Bremen (dpa) - Die Trainer-Debatten in der Fußball-Bundesliga um Felix Magath, Louis van Gaal oder Armin Veh beunruhigen zunehmend die Kollegen. Thomas Schaaf betrachtet das derzeitige Chaos mit Sorge und Unverständnis.
„Ich weiß im Moment gar nicht, wie ich das einschätzen soll, ganz ehrlich“, sagte der Trainer von Werder Bremen im Interview der „Kreiszeitung Syke“. „Täglich gibt es Meldungen: Bleibt er noch im Amt? Wie lange bleibt er noch? Kündigt er selber? Oder wer macht es? Prinzipiell sage ich: Das ist keine gute Entwicklung“, betonte Schaaf.
Ausdrücklich bedankte sich der Werder-Coach, der seit fast zwölf Jahren die Hanseaten trainiert, bei der Bremer Clubführung. Die hat Schaaf auch im Abstiegskampf bisher den Rücken gestärkt. „Da ist absolut hervorzuheben, wie die Geschäftsführung bei Werder und der Verein mit meiner Person umgegangen sind und wie sie das dokumentiert haben. Ich würde mir wünschen, dass alle Kollegen so arbeiten könnten, und dass mit ihnen genauso fair umgegangen wird, wie Werder mit mir umgeht“, erklärte der 49-Jährige.
Schaaf verwies angesichts der Hysterie in vielen Vereinen auf die Entwicklung in der Gesellschaft. „Der Hype reicht nicht mehr, es muss immer der Superhype sein. Und vielleicht steigert das Erwartungen zu Extremen, die man vielleicht gar nicht erfüllen kann in dieser Häufigkeit und dieser Schnelligkeit“, sagte der erfahrene Coach, „und dann ist plötzlich eine extreme Enttäuschung vorhanden - und dann wird schnell und übertrieben gehandelt, weil man glaubt, vom Zehnmeterbrett und nicht vom Dreimeterbrett zu fallen“.