DFB-Ausbilder: Zeit der autoritären Trainer vorbei
Stuttgart (dpa) - Für Frank Wormuth, den Chef der DFB-Trainerausbildung, sind die autoritären Methoden eines Felix Magath oder Louis van Gaal im Profifußball nicht mehr zeitgemäß.
„Die jungen Leute machen sich heute mehr Gedanken, sie sind freiheitlicher erzogen worden und mit einer eigenen Meinung aufgewachsen. Sie wollen daher überzeugt werden. Entsprechend müssen sich die Führungskräfte anders verhalten, um an diese Generation ranzukommen“, sagte der 50-Jährige der „Stuttgarter Zeitung“ in einem Interview.
Nach Auffassung von Wormuth haben sich Trainer zuletzt immer mehr „vom reinen Alphatier zum Teamplayer“ entwickelt. „Der Bereich der sozialen Kompetenz spielt heute eine viel größere Rolle. Es geht für den Trainer verstärkt darum, auf die Spieler einzugehen und sie in die Entscheidungsfindung zu integrieren“, erklärte er.
Allerdings habe sich in den vergangenen Jahren auch das Denken innerhalb einer Mannschaft und auf den Vorstandsebenen verändert. „Wie bei den Trainern gibt es auch bei den Spielern nicht mehr die großen Alphatiere wie Effenberg oder Matthäus“, meinte Wormuth. Und „die Verantwortungsträger in den Vereinen haben die Angst abgelegt und schauen heute mehr auf Inhalt als auf Hülle“.
Wormuth arbeitete früher als Assistent des heutigen Bundestrainers Joachim Löw bei Fenerbahce Istanbul. Später trainierte er unter anderem den SSV Reutlingen, Union Berlin und den VfR Aalen.