Schalke: Breitenreiter auf Abschied eingestellt
Gelsenkirchen. André Breitenreiter wirkte am Donnerstag überraschend entspannt vor dem letzten Spiel der Saison bei 1899 Hoffenheim - als wäre der Trainer des FC Schalke 04 von einer großen Last befreit.
Es schien, als wisse er bereits, wie seine Zukunft aussehen wird. „Wir wollen dieses Spiel natürlich gewinnen. Aber wir haben unser Saisonziel weitestgehend erreicht“, sagte der Trainer der Schalker. Es gilt allerdings seit Wochen als ausgemacht, dass Markus Weinzierl der Nachfolger des 42-Jährigen werden soll.
Der Trainer der Augsburger verkündete gestern, er werde sich am Samstag nach dem Spiel seines FCA gegen den Hamburger SV zu seiner Zukunft äußern. Beide Klubs sollen derzeit noch über eine Ablösesumme für Weinzierl verhandeln. Im Gespräch sind bis zu fünf Millionen Euro. Auch Breitenreiter wünscht sich schnelle Klärung.
„Am Samstag nach dem Spiel werden wir mehr wissen. Ich wünsche mir einen offenen und ehrlichen Umgang und kein Rumgeeiere“, sagte er. Und verriet, dass er in der kommenden Woche wie der scheidende Manager Horst Heldt in den Urlaub gehen werde. Vor dem Hintergrund, dass der neue Sportvorstand Christian Heidel am Montag seine Tätigkeit aufnimmt, ist das eine ungewöhnliche Planung - und sie deutet auf Abschied hin.
Dazu passt, dass Breitenreiter erstmals Gründe der sportlichen Krise bei seinen Spielern suchte: Es gebe einen Mangel an Eigenmotivation. „Wir haben als Trainerteam versucht Hilfestellungen zu geben, haben es aber auch nicht geschafft, das abzustellen“, sagte Breitenreiter: „Zur Qualität der Spieler gehört Talent aber auch Mentalität. Die Spieler müssen immer weiter an sich arbeiten und nicht zu früh zufrieden sein.“
Auch er selbst sei einer Fehleinschätzung bei seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr unterlegen. „Ich dachte, man bekommt hier mehr Zeit, etwas aufzubauen“, sagte er. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Breitenreiter am Samstag sein letztes Spiel als Trainer des Ruhrgebietsklubs dirigieren wird.