2:1 dank Charisteas - Rückendeckung für Skibbe
Gelsenkirchen (dpa) - Ausgerechnet „Joker“ Angelos Charisteas hat den FC Schalke 04 in einer Partie mit drei kuriosen Toren vor einem weiteren Abrutschen in der Fußball-Bundesliga beim 2:1 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt bewahrt.
Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte der Grieche (84.) bei seinem ersten Einsatz für Schalke den Siegtreffer. Vor 61 673 Zuschauern in der Veltins-Arena war Schalke nach einem Riesenfehler von Eintracht-Schlussmann Ralf Fährmann durch einen Foulelfmeter von José Manuel Jurado (45.+1) in Führung gegangen.
Der ehemalige Schalker Fährmann, der den hinter ihm lauernden Raúl vor einem Abschlag übersah und den Spanier dann im Strafraum foulte, war untröstlich. „Es tut mir unendlich Leid für die Mannschaft und den ganzen Verein. Aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen“, sagte Fährmann, der mit zahlreichen Glanzparaden in der zweiten Halbzeit einen frühen K.o. zunächst verhinderte. Kurz vor Schluss musste er dann doch das 1:2 durch Schalkes umstrittenen Winter-Neuzugang Charisteas hinnehmen. „Ich bin froh, dass ich meine Chance bekommen habe“, sagte der Grieche zu seinem Treffer nach einem weiten Abschlag von Manuel Neuer und Kopfball-Verlängerung von Marco Russ.
Zwar beendete Georgios Tzavellas (70.) mit einem ebenso kuriosen Ausgleich aus 73 Metern die acht Spiele währende Torflaute der 2011 noch sieglosen Hessen, doch die Elf von Michael Skibbe steckt mit zwei Punkten Rückstand auf einen Relegationsplatz weiter tief im Abstiegskampf. „Das Tor geht klar auf meine Kappe. Der andere Grieche macht ein Supertor“, sagte Neuer. Der Nationalkeeper ließ sich von dem eigentlich für den eingewechselten Theofanis Gekas gedachten langen Pass von Tzavellas überrumpeln. Der Ball sprang vor Neuer auf und trudelte über ihn hinweg ins Gehäuse.
„Selbstverständlich freut es mich für Charisteas, dass er in seinem ersten Spiel für uns gleich den Siegtreffer macht“, sagte Schalkes Coach Felix Magath, dessen Zukunft trotz des sportlichen Erfolgs mit dem Einzug ins Champions-League-Viertelfinale und ins DFB-Pokalendspiel weiter ungeklärt ist.
Trotz der prekären Lage darf Eintracht-Coach Skibbe zumindest bis zum Heimspiel gegen St. Pauli weiterarbeiten. „Der Trainer genießt unser Vertrauen. Ich traue ihm zu, dass er mit der Mannschaft aus der tiefen Krise kommt“, betonte der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen. „Es war ein Spiel mit kuriosen Toren. Es ist total unbefriedigend, dass wie am Ende noch verloren haben“, befand Skibbe. „Wir haben jetzt keine andere Wahl, als gegen St. Pauli zu gewinnen.“
Schalke tat sich drei Tage nach dem Sieg gegen Valencia gegen die schlechteste Rückrunden-Mannschaft zunächst schwer. Dagegen trat Frankfurt als Einheit auf und überzeugte zumindest kämpferisch. Erst der unglückliche Rückstand brachte die Hessen aus dem Tritt. „Danach mussten wir offensiver agieren und haben endlich auch wieder ein Tor erzielt“, sagte Skibbe, der seinen besten Torjäger Gekas zunächst auf die Bank verbannt hatte.