Harte Arbeit für BVB beim 2:0 - Hecking wütend
Dortmund (dpa) - Wenig meisterlich, aber dennoch erfolgreich. Titelverteidiger Borussia Dortmund hat mit einem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg seine Erfolgsserie vor heimischer Kulisse fortgesetzt.
„Bundesliga-Fußball ist richtig hart“, meinte BVB-Coach Jürgen Klopp nach dem mühsam eingefahrenen Dreier erleichtert. Vor 78 400 Zuschauern erzielten Robert Lewandowski (50. Minute) und Kevin Großkreutz (80.) die Tore im 59. Erstligaduell beider Clubs.
Für den BVB war es das 18. Heimspiel ohne Niederlage und der sechste Sieg im Signal-Iduna-Park in Serie. Für die Nürnberger bleibt Dortmund ein Angstgegner: Seit November 1990 gelang ihnen beim BVB kein Sieg. Diese Niederlage war für FCN-Trainer Dieter Hecking aber besonders bitter: „Ich bin maßlos enttäuscht. Wir haben nicht nur in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe mit dem BVB gespielt.“
Die Dortmunder hatten sich nach dem 0:1 in Hoffenheim im zweiten Heimspiel der Saison viel vorgenommen, agierten aber in der ersten Hälfte äußerst schwach. Behäbig, uninspiriert und mit wenig Leidenschaft trotteten die BVB-Profis über den Rasen. Resultat: kaum zwingende Torchancen - abgesehen von Schüssen von Mario Götze (6.) und Lewandowski (39.). „Wir waren zu eindimensional und nicht zwingend genug im Spiel in die Spitze“, kritisierte Klopp.
Die Franken beschränkten sich zwar auf gelegentliche Konter, hatten aber die besseren Möglichkeiten. In der 12. Minute war Subotic nach einer Hereingabe von Timothy Chandler nur einen Tick schneller als der heraneilende Christian Eigler und vereitelte so den Rückstand. Bei der darauffolgenden Ecke köpfte Nürnbergs Abwehrchef Philipp Wollscheid den Ball knapp über die Latte. Die beste Chance für die Gäste hatte Jens Hegeler, der allein auf BVB-Keeper Roman Weidenfeller zulief, erst mit einem Heber an ihm scheiterte und dann einen Nachschuss schwach platzierte.
Bei Nürnberg gab Jung-Torwart Patrick Rakovsky im größten Stadion der Liga sein Debüt. „Ich war vorher nervös, aber es war ein Traum hier vor dieser Kulisse zu spielen“, sagte Rakovsky. Dank der Ideenlosigkeit des BVB-Angriffs war der 18-Jährige, der für den verletzten Stammkeeper Raphael Schäfer zwischen den Pfosten stand, in der ersten Halbzeit wenig gefordert. Erst in der 39. Minute konnte er sich gegen Lewandowski mit einer guten Parade erstmals auszeichnen.
Die Ansprache von BVB-Trainer Klopp in der Pause zeigte nach dem Wiederanpfiff Wirkung und brachte ein schnelles Erfolgserlebnis: In der 50. Minute schoss Lewandowski nach Querpass von Götze aus sechs Metern zum 1:0 ein. Pech hatte der BVB in der 74. Minute, als der eingewechselte Ivan Perisic per Kopf den Pfosten traf. Glück dagegen hatte Großkreutz, dessen von Timm Klose abgefälschter Ball sich hinter Nürnbergs Schlussmann ins Tor senkte. „Ich stand vielleicht einen Tick zu weit vor dem Tor“, meinte Rakovsky selbstkritisch. Sein Trainer lobte ihn trotzdem. „Er hat es hervorragend gemacht“, sagte Hecking.