Luft im Abstiegskampf: Köln-Sieg gegen Frankfurt
Köln (dpa) - In der ersten Halbzeit pfui, nach der Pause hui: Der 1. FC Köln hat sich mit einem 1:0 (0:0)-Kraftakt gegen Eintracht Frankfurt etwas Luft im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga verschafft.
„Der Druck vor dem Spiel war sehr groß, meine Mannschaft hat diesen Widerständen getrotzt“, sagte FC-Chefcoach Frank Schaefer nach dem Arbeitssieg, mit dem die „Geißböcke“ am VfB Stuttgart vorbei auf Relegationsplatz-16. kletterten. Vor 45 000 Zuschauern erzielte Christian Clemens in der 56. Minute das Tor des Tages. Die Frankfurter sind damit seit 16 Jahren ohne Sieg am Rhein.
„In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt“, meinte Eintracht-Trainer Michael Skibbe, der bei seinem 50. Einsatz auf der Frankfurter Bank eine Enttäuschung erlebte. Während die Kölner nach einer Standpauke in der Kabine in Halbzeit zwei auftrumpften, brachen die Hessen förmlich zusammen. „Man darf die Rolle des Trainers nicht überschätzen“, wiegelte Schaefer die Fragen nach seinem Auftritt in der Kabine ab.
Harmlos, hilflos, unorganisiert: Die Kölner präsentierten sich in den ersten 45 Minuten wie ein Abstiegskandidat. Statt die Initiative gegen die Gäste zu ergreifen, konnten die Frankfurter schalten und walten, wie sie wollten - sie machten nur kein Tor. In der 11. Minute konnte der Kölner Miso Brecko eine Hereingabe von Ioannis Amanatidis, der zum zweiten Mal in dieser Saison zum Einsatz kam, vor dem einschussbereiten Theofanis Gekas abblocken.
Der Eintracht-Torjäger kam dann 14 Minuten später nach Kopfball- Vorarbeit von Marco Russ aus Nahdistanz zum Schuss, zielte aber in die Arme von Kölns Keeper Faryd Mondragon. Die zweite Großchance der Gäste hatte Amanatidis (35.), der sich gegen zwei Kölner Spieler durchsetzte, den Ball aus wenigen Metern jedoch ans Außennetz drosch. „Man kann mal einen schlechten Tag haben, aber das ist dermaßen ärgerlich“, schimpfte Amanatidis über den Einbruch nach dem Wiederanpfiff.
Köln hatte zunächst in der Offensive wenig zu bieten, zumal Nationalstürmer Lukas Podolski in der 22. Minute wegen einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden musste. Und bei einem Kopfball von Adam Matuschyk (43.) parierte Eintracht-Torwart Ralf Fährmann glänzend. „Dass Poldi raus musste, hat uns schockiert“, bekannte der Kölner Profi Thomas Lanig.
In der Pause konnte Schaefer („Es war eine kurze prägnante Ansprache“) den Kampfgeist seiner Spieler wecken, die für ihr Engagement auch schnell belohnt wurden. Nach einem Querpass von Matuschyk schoss Clemens zum 1:0 ein. Lanig hatte fünf Minuten später das 2:0 auf dem Fuß, doch sein Schlenzer ging über die Latte. 120 Sekunden später tauchte wieder Amanatidis vor Mondragon auf, doch in letzter Sekunde konnte Matuschyk sich dazwischen werfen und den Ausgleich verhindern. „Am Ende haben wir dann doch verdient gewonnen“, meinte Schaefer.