Wolfsburg schwach: Trostlose Nullnummer beim FCK
Kaiserslautern (dpa) - In der Defensive topp, im Angriff ein Flop: Nach einer trostlosen Nullnummer bei Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern wartet der VfL Wolfsburg seit nunmehr sechs Spielen auf einen Sieg in der Fußball-Bundesliga.
Der harmlose Auftritt vor 38 181 Zuschauern brachte vor allem die mitgereisten Fans auf die Palme, die ihrem Unmut nach dem Abpfiff lautstark Luft machten. Die Niedersachsen stecken mit 18 Zählern wie der punktgleiche Konkurrent im unteren Tabellendrittel fest und verlieren ihr Saisonziele immer weiter aus den Augen.
„Wir wollten hier gewinnen. Das haben wir nicht geschafft, deshalb sind wir ein wenig enttäuscht“, sagte VfL-Trainer Steve McClaren. Bei einem Pfostenschuss von Ivo Ilicevic (83.) drohte den in allen Belangen enttäuschenden Gästen sogar eine Niederlage. „Wir dürfen nicht vergessen, auf wen wir getroffen sind. Wolfsburg ist immer noch ein Hochkaräter der Liga. Wir haben ein starkes Spiel abgeliefert. Wenn wir weiter so auftreten, sind wir auf einem guten Weg“, meinte FCK-Coach Marco Kurz.
Die Hausherren kontrollierten zwar von Beginn an die Partie, konnten aber nicht an die Leistung bei der 5:0-Gala gegen Schalke 04 vor zwei Wochen anknüpfen. Im Mittelfeld fehlte es den „Roten Teufeln“ an Ideen, und im Sturm wurde der gesperrte Top-Torjäger Srdjan Lakic schmerzlich vermisst. Vertreter Ilian Micanski konnte sich überhaupt nicht in Szene setzen und musste seinen Platz nach dem Wechsel Adam Nemec überlassen. Da auch aus der zweiten Reihe keine Gefahr kam, warteten die FCK-Fans in der ersten Halbzeit vergeblich auf Chancen ihres Teams.
Dem Häufchen der Aufrechten aus Wolfsburg - rund 100 Anhänger hatten den langen Weg in die Pfalz angetreten - erging es nicht besser. Kapitän Edin Dzeko durfte nach der Disziplinlosigkeit in der Vorwoche, als er Trainer McClaren bei seiner Auswechslung den Handschlag verweigert hatte, zwar mittun, blieb aber blass. Auch Spielmacher Diego trat kaum in Erscheinung.
Die Folge war ein niveauarmes Geplänkel zwischen den Strafräumen, bei dem der Gastgeber das bessere von zwei schwachen Teams stellte, ohne den VfL dabei in Verlegenheit zu bringen. Erst in der 42. Minute wurde Gäste-Torwart Diego Benaglio durch den agilen Ilicevic zur ersten Parade gezwungen, sein Gegenüber Tobias Sippel blieb vor der Pause beschäftigungslos.
Für den ersten Aufreger der Partie sorgte Schiedsrichter Peter Sippel (München), der nach einem Strafraum-Handspiel des Wolfsburgers Simon Kjaer (57.) auf Weiterspielen entschied und sich damit wütende Proteste der Gastgeber einhandelte. „Das war kein Elfmeter“, meinte Kjaer nach der Partie. FCK-Trainer Kurz hatte es zwar anders gesehen, „aber wir akzeptieren die Entscheidung des Schiedsrichters“.
Die Szene war ein Weckruf für den FCK, der nun mehr investierte. Vier Minuten später lag die Führung in der Luft, doch Benaglio kratzte einen Kopfball von Nemec aus dem Eck. Lautern mühte sich in der Folge um weitere torgefährliche Aktionen, doch es fehlte an spielerischen Mitteln. Ein Kopfball von Nemec (73.) und Ilicevics Pfostenkracher blieben die einzige Ausbeute. Von Wolfsburg war überhaupt nichts zu sehen, so dass es am Ende beim 0:0 blieb.