Vierter Heimsieg für Hannover: Slomka-Team dreht 0:1 um

Hannover (dpa) - Hannover 96 bleibt im eigenen Stadion eine Macht. Das Team von Trainer Mirko Slomka bezwang den FC Augsburg etwas glücklich mit 2:1 (0:0) und feierte den vierten Sieg im vierten Heimspiel.

Zwei Handelfmeter, sieben Gelbe Karten, harte Zweikämpfe, viele Fouls und umstrittene Schiedsrichter-Pfiffe haben den Erfolg von Hannover dabei bestimmt. Die Gastgeber hatten in einer äußerst hektischen Partie das bessere Ende für sich. „Es war klar, dass es eng werden würde. Wir sind dran geblieben und haben etwas glücklich gewonnen“, erklärte 96-Trainer Mirko Slomka.

Der Augsburger Höhenflug in der Bundesliga ist jäh gestoppt worden. Erstmals nach drei Siegen in Serie verließen die Schwaben als Verlierer den Platz. „Der Siegtreffer tut uns unheimlich weh. Ein Punkt wäre möglich gewesen“, kommentierte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl das späte Tor von Szabolcs Huszti (89. Minute) per Strafstoß. „Beide Mannschaften haben sehr früh gestört. Wir waren gezwungen, lange Bälle zu spielen“, analysierte der FCA-Coach das zerfahrene Match.

96-Profi Huszti, erstmals nach Ablauf seiner Rot-Sperre wieder im Team, verwandelte einen von Matthias Ostrzolek verursachten Handelfmeter zum Dreier für die Niedersachsen. Zuvor hatte Paul Verhaegh (51.) ebenfalls per Elfmeter die Gäste in Führung geschossen, 96-Stürmer Artur Sobiech (60.) gelang nach einem Luftkampf mit FCA-Keeper Alexander Manninger und dessen Teamkollegen Ragnar Klavan der Ausgleich.

„Wenn zwei Ochsen zum Kopfball hochsteigen, dann kommst du schlecht an den Ball“, sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter und nahm seinen Schlussmann in Schutz. Die umstrittenen Entscheidungen von Schiedsrichter Christian Dingert, von den 39 200 Zuschauern zumeist mit gellenden Pfiffen bedacht, sorgten für Unruhe und Gesprächsstoff. „Es war sehr hitzig auf dem Platz, es gab viele Zweikämpfe. Von Fehlentscheidungen würde ich aber nicht sprechen. Wir sind froh, dass wir die drei Punkte haben“, sagte 96-Kapitän Lars Stindl nach dem Abpfiff.

Zu Beginn lief es bei Hannover 96 lange Zeit nicht richtig rund. Die Augsburger störten früh und erschwerten mit konsequentem Pressing einen konstruktiven Spielaufbau. Die Folge war ein ziemlich zerfahrenes Match mit vielen Fouls im Mittelfeld.

Für den ersten Aufreger sorgte deshalb ein Zuschauer, der nach acht Minuten auf das Spielfeld lief und von den Ordnern eingefangen werden musste. Es war bereits der zweite Flitzer-Vorfall in dieser Saison in Hannover, weshalb die Aktion für den Verein und den Verursacher ziemlich teuer werden dürfte.

Im 96-Angriff ging die meiste Gefahr von Didier Ya Konan aus. Der Ivorer prüfte mehrmals FCA-Torwart Manninger, der sich aber nicht überwinden ließ. Auch bei einem hart getretenen Freistoß von Leon Andreasen (41. Minute) war der Augsburger Keeper auf dem Posten.

Auf der Gegenseite konnten die Schwaben in den ersten 45 Minuten mit ihren Offensiv-Aktionen das Tor von Nationalspieler Ron-Robert Zieler nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen. Torjäger Sascha Mölders, in dieser Spielzeit noch ohne Treffer, deutete mit zwei Direktabnahmen aus der Drehung und der Vorarbeit beim Elfmeter seine Gefährlichkeit zumindest an.

Auch im zweiten Durchgang wurde das Niveau nicht besser. Der umstrittene Elfmeterpfiff erhöhte die Hektik. Der Unparteiische Dingert, der siebenmal die Gelbe Karte zückte, brachte das Spiel mit viel Mühe über die Runden.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 61 - 39

Torschüsse: 15 - 12

gew. Zweikämpfe in %: 54,1 - 45,9

Fouls: 21 - 18

Ecken: 8 - 1

Quelle: optasports.com