Werder feiert Klassenerhalt: 2:0 gegen BVB

Bremen (dpa) - Am vorletzten Spieltag ist Werder Bremen gerettet. Durch den 2:0 (1:0)-Sieg gegen den müden Meister aus Dortmund haben die Norddeutschen die letzten Zweifel am Klassenverbleib beseitigt und feierten mit ihren Fans.

„Ich bin froh, dass endlich alles vorbei ist“, sagte Werder-Torhüter Tim Wiese. „Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal zu null gespielt habe.“

Der in dieser Saison unerwartet schwache Fußball-Bundesligist gewann am vorletzten Spieltag der Saison völlig verdient gegen die wenig engagierten Dortmunder. Die Bremer sicherten sich die drei Punkte nach sieben sieglosen Heimspielen dank der Tore von Mikael Silvestre (6.) und Claudio Pizarro (64.).

Nach dem vorzeitigen Titelgewinn vor einer Woche spielte der BVB in Bremen überhaupt nicht meisterlich. Das Borussen-Team von Coach Jürgen Klopp wollte vor 40 600 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion zwar noch einen Rekord aufstellen und als erstes Team zwölf Auswärtssiege in einer Saison feiern - doch das klappte nicht.

Die Dortmunder schienen vielmehr in Gedanken noch bei der Party des vergangenen Wochenendes zu sein. „Das war zu wenig“, sagte Mats Hummels und lobte den Gegner: „Die Bremer haben es uns schwer gemacht.“ Nur die Namen in der Aufstellung erinnerten an jene Elf, die sich gegen Nürnberg den Titel gesichert hatte, zumal Trainer Klopp das System umgestellt hatte. „Das war nur für die Bremer“, sagte Hummels.

Sogar Gastgeschenke erhielt Werder vom müden Meister. Zunächst das frühe Tor von Silvestre: Keeper Roman Weidenfeller und Lukasz Piszczek patzten nach einer Ecke, der Bremer Linksverteidiger nutzte das zu einem Schuss aus dem Hinterhalt. Aber auch der Treffer von Pizarro wäre zu vermeiden gewesen, wenn der Peruaner angegriffen und bei seinem Dribbling und Torschuss gestört worden wäre.

Die Bremer agierten nach der Niederlage gegen den VfL Wolfsburg vor Wochenfrist engagierter und überzeugten vor allem in der Defensive. Nach dem frühen Silvestre-Tor und einem krachenden Pfostenschuss von Marko Marin (13.) passierte im Angriff nur noch wenig. 50 Minuten dauerte es, bis es durch Marin die nächste große Chance gab und Hummels auf der Linie klärte. Erst nach Pizarros Tor wurde es noch einmal etwas lebendiger.

Die Werder-Profis erwiesen sich als deutlich zweikampfstärker. Der BVB spielte zu behäbig, um sich gegen die kompakten Bremer durchzusetzen. Ein gefährlicher Freistoß von Antonio da Silva nach fast einer Stunde stand für die spärlichen Offensivbemühungen der Gäste.

Im Sturm agierten Pizarro und der wieder genesene Sandro Wagner lange ohne Durchsetzungsvermögen. Gegen die Innenverteidiger Neven Subotic und Hummels, die zu den besseren BVB-Profis zählten, konnten sich die Werder-Angreifer ganz selten in Szene setzen, ehe Pizarro den umjubelten zweiten Treffer erzielte.

Nicht im Kader war Marko Arnautovic, obwohl Stürmer Denni Avdic wegen seiner Jochbeinprellung weiterhin pausieren musste. Der umstrittene Österreicher Arnautovic, vor der Saison für mehr als sechs Millionen Euro geholt, fehlte im letzten Heimspiel „aus disziplinarischen Gründen“, wie es vom Verein hieß.