Lautern bleibt erstklassig: 2:1 in Wolfsburg

Wolfsburg (dpa) - Jubel in Kaiserslautern, Schockstarre in Wolfsburg: Anstatt den Klassenverbleib vorzeitig zu sichern, hat sich der VfL Wolfsburg ein Endspiel um den Klassenverbleib am letzten Spieltag in Hoffenheim eingebrockt.

Der deutsche Meister von 2009 verlor am 33. Spieltag trotz Führung mit 1:2 (1:2) gegen Kaiserslautern, das mit dem dritten Sieg in Serie letzte Zweifel am Klassenverbleib wegwischte. Ausgerechnet der künftige Wolfsburger Srdjan Lakic (25. Minute) ebnete seinem aktuellen Club mit seinem Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 den Weg zum ersten Sieg überhaupt in Wolfsburg.

Mit nun 43 Punkten ist Lautern Tabellenzehnter. „Es ist für uns nicht selbstverständlich, dass wir einen Spieltag vor dem Ende schon gerettet sind“, freute sich FCK-Coach Marco Kurz. „Mir ist klar, dass ich Wolfsburg damit nicht glücklich gemacht habe“, sagte Lakic, der sich als einziger Lauterer nicht richtig über sein Tor freuen konnte.

Seine zuletzt zweimal hintereinander siegreichen neuen Kameraden müssen nach der unerwarteten Pleite nun sogar wieder den direkten Abstieg fürchten. „Wir haben uns selbst in diese Situation gebracht und haben sie nächste Woche in Hoffenheim gefälligst zu lösen“, schnaubte VfL-Coach Felix Magath, der zuvor nur eins von sechs Spielen unter seiner Leitung verloren hatte.

Am Samstag war die frühe Führung durch Mario Mandzukic (6.) vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena zu wenig. Noch vor der Pause drehten erst Lakic und dann Martin Amedick (44.) die Partie. „Einige Spieler haben wohl nach der Führung gedacht, die Saison sei schon vorbei“, sagte Magath, dem wie seinem Club auch der erste Bundesliga-Abstieg überhaupt droht. Dabei hatte Wolfsburg noch Glück, dass die direkte Konkurrenz aus Frankfurt ebenfalls verlor und der VfL nicht auf den Relegationsplatz zurückfiel. „Das Gute ist, dass wir die Klasse immer noch aus eigener Kraft sichern können“, sagte Magath.

Lakics Ausgleichstreffer hatte die zuvor dominierenden Wolfsburger aus dem Konzept gebracht. Nationalspieler Arne Friedrich hatte den künftigen VfL-Stürmer ziehen lassen, so dass der Kroate keine Probleme mehr hatte, sein 15. Saisontor zu köpfen. „Es ist mir unerklärlich, wie man seinen Gegenspieler bei einer Standarsituation laufen lassen kann“, kanzelte Magath Friedrich ab.

Der Jubel Lakics fiel hernach spärlich aus und traf seinen künftigen Chef Magath ins Mark. Der 57-Jährige sackte auf der Wolfsburger Bank in sich zusammen und musste machtlos mit anschauen, wie die Partie kippte. Lautern kam wesentlich besser gegen nachlassende Niedersachsen ins Spiel und stand auch in der Abwehr sicher. Kurz vor dem Wechsel machte Amedick nach einem Freistoß von Christian Tiffert die Wolfsburger Schmach perfekt.

Nach dem Rückstand war die Angst in Wolfsburg deutlich zu spüren. Zwar spielte das Magath-Team nach dem Wechsel feldüberlegen, aber gehemmt. Nennenswerte Torchancen erspielte sich der VfL keine mehr. Auch die VfL-Fans schienen gelähmt. Lediglich hämische „Wolfsburg, Wolfsburg - 2. Liga“-Rufe der Gäste-Fans hallten durch die Volkswagen-Arena.