Tönnies gibt Keller Garantie bis Saisonende
Gelsenkirchen (dpa) - Huub-Stevens-Nachfolger Jens Keller soll die Profis des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 auch in der kompletten Rückrunde betreuen.
Der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies sagte im TV-Sender Sport1, die Lösung sei „garantiert bis zum Ende der Saison“. Der bisherige Schalker U 17-Coach Keller war am Morgen für den beurlaubten Stevens als Cheftrainer des Gelsenkirchener Vereins verpflichtet worden. Er leitete bereits am Vormittag die erste Einheit.
Keller will sein sportliches Konzept erst nach dem DFB-Pokalspiel gegen den FSV Mainz 05 präsentieren. „Das Spiel am Dienstag ist für mich das Wichtigste. Über alles andere machen wir uns danach den Kopf“, sagte Keller in Gelsenkirchen. „In erster Linie geht es darum, dem Verein zu helfen.“
Tönnies betonte, dass die Schalker Mannschaft zuletzt „nicht gegen den Trainer gespielt“ habe. „Sie wollte gewinnen“, sagte der Schalke-Chef zur 1:3-Niederlage am Samstag gegen den SC Freiburg. Er sei „felsenfest davon überzeugt“, dass mit Keller die richtige Entscheidung getroffen worden sei.
Seit Juli 2012 hat Keller das U 17-Team der Gelsenkirchener trainiert, viel Erfahrung auf der Trainerbank hat der gebürtige Stuttgarter aber noch nicht. Nur bei einem zweimonatigen Intermezzo für den VfB Stuttgart im Jahr 2010 schnupperte er als Trainer Bundesliga-Luft. Seine Bilanz damals war wenig überzeugend: In neun Spielen holte der frühere Bundesliga-Profi neun Punkte, nach nur 60 Tagen war schon wieder Schluss für ihn.
Keller besitzt eine Fußballlehrer-Lizenz und war vor seiner Zeit als Cheftrainer beim VfB Co-Trainer unter Christian Gross sowie A- und B-Jugend Trainer bei den Stuttgartern. Seine aktive Karriere als Fußballer begann er 1981 beim VfL Wangen, sein letztes Bundesligaspiel bestritt er 2005 für Eintracht Frankfurt. Insgesamt 142 Spiele machte Keller in der höchsten Spielklasse für Stuttgart, 1860 München, Wolfsburg, Köln und Frankfurt. In der 2. Liga lief Keller 115 Mal auf.
1992 wurde der 42-Jährige mit den Stuttgartern deutscher Meister, wurde in der damaligen Saison jedoch nicht eingesetzt. Als Spieler war der Verteidiger ein Kämpfer und Malocher - Qualitäten, auf die er auch in seiner Zeit als Cheftrainer beim VfB setzte.