Tops und Flops der Bundesliga-Saison 2012/13
Es war eine Saison mit vielen Überraschungen, vielen persönlichen Auf- und Absteigern. Die Nachrichtenagentur dpa hat die Tops und Flops der am Samstag endenden 50. Bundesliga-Spielzeit aufgelistet.
Die Tops:
CHRISTIAN STREICH: Als großer Zampano sieht sich Freiburg-Coach Streich nicht. Auch wenn der Bundesliga-Trainer des Jahres 2012 den SC Freiburg in dieser Saison zum Überraschungsteam gemacht und zu europäischen Weihen geführt hat. „Mir ist es ja lieber, wir bekommen Anerkennung statt Häme“, sagte Streich, der aus Eimeldingen nahe Freiburg stammt. Zur jüngsten Erfolgsstory trug auch die Vertragsverlängerung des 47-Jährigen bei. Fortsetzung folgt?
HYYPIÄ/LEWANDOWSKI: Der eine hat keine Trainerlizenz, der andere kam aus der Nachwuchsarbeit. Nicht viele haben dem Duo Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski bei ihrem Arbeitsbeginn am 1. April 2012 zugetraut, Bayer Leverkusen auf Erfolgskurs zu bringen. Doch der ruhige Finne und der akribische Lewandowski führten den Werksclub in die Champions League. Das Erfolgsmodell ist schon ein Auslaufmodell: Hyypiä wird alleiniger Bayer-Coach und Lewandowski kehrt freiwillig zur Jugend zurück.
JUPP HEYNCKES: Mit „ein bisschen Wehmut“ lässt der 68-Jährige das Bayern-Team „auf Weltklasse-Niveau“ zurück. Einer der prägendsten deutschen Trainer nimmt Abschied von der Bundesliga - und will die Karriere als erneuter Gewinner der Champions League beenden. In die Annalen des nationalen Fußballs wird er mit der Meistersaison ohnehin eingehen. „Wir haben, glaube ich, alle Rekorde aufgestellt, die es in der Bundesliga in 50 Jahren aufzustellen gab.“ Fehlt nur das Triple.
STEFAN KIEßLING: Bundestrainer Joachim Löw möchte andere Spielertypen für seine Nationalmannschaft. Der 29 Jahre alte Kießling machte dafür in der Liga das, was er am besten kann: Tore. Mit 24 Treffern führt er nicht nur die Torjägerliste an. Zehn Tor-Vorbereitungen machen den gebürtigen Oberfranken vor dem letzten Spieltag auch zum Topscorer der Liga. Leverkusen spielt dank Kießling in der kommenden Saison wieder in der Champions League.
Die Flops:
TIM WIESE: Der Mann war das Selbstbewusstsein in Person. Nach sieben Bremer Jahren wollte Tim Wiese als neuer Kapitän 1899 Hoffenheim in höhere Sphären führen. Das misslang kräftig. Der 31 Jahre alte Keeper wurde nicht nur zu einem Abstiegskandidaten, er stand beispielhaft für den Niedergang. Wiese, noch bei der EM 2012 Deutschlands Nummer zwei, stürzte auch persönlich ab. Selbst zwei Trainerwechsel in Hoffenheim änderten nichts an Wieses trauriger Rolle.
MARKO ARNAUTOVIC/ELJERO ELIA: Thomas Schaaf setzte lange Zeit auf die Problem-Profis Arnautovic und Elia. Am Ende scheiterten alle drei. Auf dem Rasen enttäuschte das Offensiv-Duo komplett und sorgte nur außerhalb des Platzes für Schlagzeilen. Im Abstiegskampf wurden sie kurz vor einer Partie nachts wegen erhöhter Geschwindigkeit von der Polizei angehalten. Beide wurden suspendiert. Eine Zukunft in Bremen haben sie nicht. Trainer Schaaf seit Mittwoch auch nicht mehr.
ANDREJ WORONIN: Da hat Fortunas Trainer Norbert Meier kräftig daneben gelegen. Der ukrainische Nationalspieler hat dem Aufsteiger überhaupt nicht helfen können. Zehn Saisoneinsätze, sechsmal in der Startelf, eine Torvorlage und in der Rückrunde nur ein Spiel über 16 Minuten. Stattdessen: Disco-Besuche im Düsseldorfer Hafen, Verletzungen, zuletzt ein vierfacher Nasenbeinbruch - und keine Form. Ein Grund, warum Düsseldorf noch um den Klassenerhalt bangen muss.
HEIMBILANZ GREUTHER FÜRTH: Das hatte selbst Tasmania Berlin nicht geschafft. Ohne einen einzigen Heimsieg müssen sich die Profis der SpVgg Greuther Fürth aus dem Oberhaus verabschieden. Nur vier Punkte konnte der Neuling bei seinem kurzen Intermezzo in der höchsten deutschen Spielklasse vor heimischer Kulisse verbuchen. „Ich habe gelernt, was Bundesliga ist. Und wir sind möglicherweise dafür ein paar Nummern zu klein“, bilanzierte Fürths Präsident Helmut Hack.