Meinung Warum Kölns Protest unabdingbar ist

Dortmund. Es kann gar nichts anderes als einen Kölner Protest geben. Das Tor ist ein klarer Regelverstoß der Spielleitung, die in Köln sitzt und den Schiedsrichter auf dem Rasen fernsteuert.

Foto: Sergej Lepke

So gut das alles gedacht sein mag: der Videoschiedsrichter greift gefühlt viel zu oft und zu gewichtig ins Spiel ein. Das ist von Menschen auch schlecht gemacht. Am Sonntag in Leverkusen wurde ein Tor zurückgenommen - und im Stadion hat das niemand mitbekommen. Das Foul an Gentner im Spiel zwischen Stuttgart und Wolfsburg war kein Foul - sagen die Marionette und sein Chef in Köln. War es aber eigentlich eben doch. Und jetzt? Das ist alles nicht gut, die Natürlichkeit des Ablaufs geht darüber hinaus verloren. Und in Dortmund? Der Protest gegen ein Tor, dass es ja eigentlich gar nicht gegeben hat, weil das Spiel schon abgepfiffen war, ist unabdingbar.

Schiedsrichter Patrick Ittrich (l) gab den Treffer erst nach Rücksprache mit dem Video-Schiedsrichter.

Foto: Ina Fassbender

Schon allein, um darüber reden zu müssen, wie der Videoschiedsrichter künftig arbeiten sollte. Denn so, wie es ist, kann es nicht bleiben. Und wenn das keiner ändert, dann bleibt das so. Das ist wie in der Politik, wenn sich alle über Emissionsskandale in der Autobranche mokieren, aber kein Politiker offiziell protestiert. Da bringt es auch nichts, dass Angela Merkel im TV-Duell darüber „stocksauer“ ist und danach so schnell ein Komma und ein aber folgen.

Zuletzt: Ein Wiederholungsspiel würde Köln wahrscheinlich ohnehin überfordern. Aber ein Hans Joachim Watzke hätte für seine Aussagen, Köln sei ein schlechter Verlierer und ein Team, das nur zweimal aufs Tor geschossen habe, hätte ja nun ohnehin verloren, durchaus eine ordentliche Neuauflagen-Niederlage verdient. Als ginge es darum. Der Fußball gerät dieser Tage an seine Grenzen.