Watzke will BVB-Kader verstärken
Dortmund (dpa) - Hans-Joachim Watzke plant „deutliche Investitionen“ in den Kader von Borussia Dortmund. „Wir werden Geld in die Hand nehmen, da wird einiges passieren“, kündigte der Geschäftsführer des deutschen Fußball-Meisters mit Blick auf die kommende Saison an.
Zusatzeinnahmen allein in der Champions League von rund 40 Millionen Euro haben den Spielraum für Transfers deutlich erhöht. „Wir wollen die Spitze und Breite voluminöser machen. Aber wir werden das tun, ohne einen zusätzlichen Euro aufnehmen zu müssen“, sagte Watzke dem TV-Sender Sport 1.
Neben den üppigen Einnahmen aus der europäischen Königsklasse sorgen werthaltige Sponsorenverträge mit einem jährlichen Sockelbetrag von rund 20 Millionen Euro und ein in der Bundesliga-Historie bisher unerreichter Gewinn von 34,28 Millionen Euro im vorigen Geschäftsjahr für wachsende Finanzkraft. Dennoch sollen sich die Fehler, die den Traditionsclub 2005 fast in die Insolvenz getrieben hatten, nicht wiederholen. „Wir machen keine verrückten Sachen“, kommentierte Sportdirektor Michael Zorc. Der BVB werde sich nicht an „Wunschvorstellungen“, sondern an „wirtschaftlichen Realitäten“ orientieren.
Die ambitionierte Zukunftsplanung wird allerdings durch den Transferpoker um Robert Lewandowski erschwert. Noch immer ist nicht sicher, ob der angeblich vom FC Bayern umworbene Torjäger bereits in diesem Sommer für eine voraussichtlich stattliche Ablösesumme oder erst im nächsten Sommer ablösefrei wechselt. Nicht zuletzt deshalb drängt Watzke auf eine rasche Klärung: „Entweder wir bekommen zeitnah ein gutes Angebot oder Robert spielt bis 2014 für uns.“ Der Geschäftsführer favorisiert nach eigener Aussage einen Verbleib des Polen und würde nur bei einem „sehr, sehr, hohen Preis“ schwach werden.
Das Rätselraten um Lewandowski sorgt für blühende Spekulationen. Fast täglich werden in den Medien neue Nachfolge-Kandidaten gehandelt. Am wenigsten kann Watzke den Gerüchten über Verhandlungen der Borussia mit dem ehemaligen Wolfsburger Edin Dzeko abgewinnen: „Wer wirklich glaubt, dass ein Spieler von Manchester City zu Borussia Dortmund transferiert wird, hat das Geschäftsmodell es BVB noch nicht verstanden. Unsere Stärke ist es, junge Spieler weiterzuentwickeln.“ Weniger deutlich fallen die Dementis der Vereinsführung aus, wenn Namen wie Mame Diouf, Mohammed Abdellaoue, (beide Hannover) oder Adam Szalai (Mainz) die Runde machen.
Nicht nur im Angriff herrscht Handlungsbedarf. Auf den beiden Positionen in der Außenverteidigung steht zuletzt nur der vielseitig einsetzbare Kevin Großkreutz als gleichwertiger Backup für die Stammkräfte Marcel Schmelzer oder Lukasz Piszczek zur Verfügung. Zudem könnte Innenverteidiger Felipe Santana den Verein am Saisonende verlassen. „Wir sondieren den Markt - auch für die Defensive“, sagte Watzke.